„Die Krise hat einen enormen Schub im Bereich der Digitalisierung ausgelöst“
Stefan Borgas, CEO, RHI Magnesita
„Bereits jetzt zeigt sich, dass digital affine Unternehmen in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit flexibler und ortsungebundener agieren können. Es geht sogar einen Schritt weiter: Viele Unternehmen mussten sich jetzt digitalisieren und haben dabei gemerkt, dass dadurch zahlreiche Arbeitsabläufe besser funktionieren. Wir wollten etwa die Prozesse zur Lagerbestandserfassung bei unseren Kunden schon länger automatisieren. Vor Corona gab es immer wieder Gründe, die sich diesem Vorhaben entgegengestellt haben. Durch die veränderten Herausforderungen während der Coronazeit konnte das jetzt problemlos umgesetzt werden. Die Krise hat also einen enormen Schub im Bereich der Digitalisierung ausgelöst. Das müssen wir als Stärke begreifen und weiter vorantreiben.
RHI Magnesita ist nicht nur Weltmarkführer im Feuerfestbereich, wir verstehen uns auch als Technologie-Leader unserer Branche. Einer der Gründe dafür ist, dass wir die Digitalisierung als strategisches Schlüsselelement verstehen. Unser Anspruch ist es, eine Vorreiterrolle einzunehmen und unsere sehr traditionelle Branche von neuen Innovationen zu begeistern. Die Digitalisierung durchdringt dabei sämtliche Bereiche unserer Arbeitswelt. Das umfasst interne Arbeitsprozesse wie die kollaborative Zusammenarbeit oder digitale Services, geht über die Automatisierung von ganzen Werken, bis hin zur Kreation künstlicher Intelligenzen. Ein konkretes Beispiel hierfür sind unsere 4.0-Initiativen: Wir entwickeln digitale Servicelösungen für unsere Kunden, um mittels künstlicher Intelligenz die Werkstoffeigenschaften unserer Feuerfestprodukte bei Temperaturen weit über 1.200°C exakt prognostizieren zu können. Durch den Einsatz unserer Technologie können unsere Kunden ihre Prozesse optimieren und Einsparungen im sechs- bis siebenstelligen Bereich erzielen.
Um diese neuen Technologien und Systeme aber auch optimal nutzen zu können, braucht es völlig neuartige Berufsbilder. Als Beispiel stecken wir deswegen mehr als eine Million Euro in die Erweiterung des Ausbildungsbetriebs in unserer Digital Flagship Plant Radenthein. Ab Herbst 2020 werden hier Lehrlinge aus dem gesamten deutschsprachigen Raum in dem neuen Lehrberuf „Prozesstechnik“ ausgebildet. Der Standort wird so zum zentralen digitalen Ausbildungshub für den gesamten deutschsprachigen Raum.“
Quelle: RHI Magnesita