Medienberichten zufolge hat der arabische Stahlproduzent Emirates ein Auge auf thyssenkrupp Steel geworfen. Damit werden die Pläne einer Veräußerung des Geschäftsbereichs wieder konkreter. Zugleich drängt sich eine weitere Mammut-Aufgabe für den neuen Konzernchef auf.
Das Unternehmen Emirates Steel Arkan aus Abu Dhabi erwägt informierten Kreisen zufolge den Einstieg bei thyssenkrupp Steel. So berichtet das Handelsblatt am 26. April. Der staatlich kontrollierte Stahlproduzent zeichne sich als der ernsthafteste Bieter für einen Anteil an der Stahlsparte des Ruhrkonzerns ab, beruft sich die Tageszeitung auf mit dem Deal vertraute Personen.
Ein formelles Angebot könnte in den kommenden Monaten abgegeben werden, heißt es weiter. Eine Möglichkeit sehe vor, dass Emirates Steel die Beteiligung als Teil einer Geschäftspartnerschaft übernimmt. Das Unternehmen würde energieintensive Produkte in den Vereinigten Arabischen Emiraten mithilfe erneuerbarer Energien herstellen, bevor es sie nach Deutschland verschifft. Dort könnte thyssenkrupp sie anschjließend zu Fertigprodukten für die Automobilindustrie verarbeiten.
thyssenkrupp: Merz tritt zurück, Borrego rückt nach
Die Zukunft des Stahlgeschäfts von thyssenkrupp liegt nunmehr in den Händen des designierten Vorstandsvorsitzenden Miguel Ángel López Borrego. Er tritt die Nachfolge von Martina Merz an, die am 24. April mit ihrem Rücktritt an die Öffentlichkeit gegangen war. Während López Borrego selbst sich noch nicht zu seinen künftigen Aufgaben im Konzern geäußert hat, betonte Merz, dass für eine Verselbstsständigung des Stahls „vielversprechende Gespräche“ seien aufgenommen worden. In der „jetzt anstehenden Phase“ ständen finanzielle Expertise und die weitere Verbesserung der Performance im Vordergrund. „Da sind zusätzliche kaufmännische Expertisen sicher sehr nützlich“, so Merz.