Die SMS group hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 wichtige Fortschritte erzielt. Der Auftragseingang konnte auf mehr als 5 Milliarden Euro erneut erhöht werden (Vorjahr 4,6 Milliarden Euro). Auch der Umsatz stieg auf 3,4 Milliarden Euro (Vorjahr 3,1 Milliarden Euro). Neben wichtigen Dekarbonisierungsprojekten hat SMS insbesondere das Service-Geschäft weiter ausgebaut, was maßgeblich zum verbesserten Ergebnis beitrug. Es gibt aber einen Haken.
„Das Service-Geschäft rund um die Anlagen unserer Kunden gewinnt für uns weiter an Bedeutung. Die enge und konsequente Verzahnung von Anlagenbau und Service-Geschäft ist der Haupttreiber für unser profitables Wachstum“, sagt Jochen Burg, seit Oktober 2023 CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung bei SMS. „Um diesen Trend zu verstärken, haben wir unsere Expertise aus den Bereichen Elektrik, Automation, Technischer Service und Digitalisierung in einer Unternehmenseinheit gebündelt. Dadurch sind wir ideal aufgestellt, um unseren Kunden für ihre global sehr unterschiedlichen Herausforderungen jeweils individuelle und integrierte Lösungen bieten zu können.“ SMS strebt an, den Anteil des Service-Geschäfts bis zum Jahr 2030 auf mindestens 50 Prozent zu steigern.
IFRS-Bilanzierung wirkt auf Ergebnis vor Steuern
Erfreulich aus Unternehmenssicht war zudem, dass binnen Jahresfrist das Ergebnis vor Steuern von 19 Mio. Euro auf 42 Mio. Euro gestiegen. Die Sache hat allerdings einen Haken beziehungsweise eine Fußnote unterhalb der Tabelle mit allen relevanten Zahlen. Konkret: Die Zahl ist um den Aufwand aus der Verminderung des Marktwertes Grundstück Luxemburg bereinigt. Hier schlägt der International Accounting Standard 40 (IAS 40) zu, der die Bilanzierung von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien regelt. Ohne diese Bereinigung, also unter Beachtung der internationalen Rechnungslegungsvorschriften für Unternehmen (International Financial Reporting Standards, kurz IFRS), liegt der Wert bei -20 Mio. Euro. Für Freude hat das nicht gesorgt, aber große Sorge war während das Jahrespressegesprächs am neuen Firmensitz in Mönchengladbach auch nicht zu erkennen – schließlich sind die externen Faktoren auf Immobilienpreise volatil und können beizeiten auch wieder positiv einwirken.
Eine deutliche Verbesserung von 22 Millionen Euro auf 134 Millionen Euro erzielte SMS beim operativen Ergebnis. Die Netto-Liquidität lag mit 906 Millionen Euro gut 80 Prozent über dem Wert des Vorjahres. „Die Profitabilität ist das oberste Ziel unseres Unternehmens“, sagt Fabíola Fernandez, seit Januar dieses Jahres neue CFO der SMS group. „2023 war ein erfolgreiches Jahr, das in die richtige Richtung weist. Auch für das laufende Jahr rechnen wir mit einer erneuten Verbesserung unseres Ergebnisses.“
Wettbewerbsfähigkeit im Fokus
Der Anlagenbauer hat seine Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit im vergangenen Jahr auf 151 Millionen Euro erhöht (Vorjahr: 129 Millionen Euro). Zu den wesentlichen Investitionen zählt der Bau einer neuen Fertigungsstätte an der Westküste Indiens, um die Präsenz auf diesem strategisch wichtigen Markt weiter zu stärken. Die Werkstatt wird im kommenden Jahr den Betrieb aufnehmen. Darüber hinaus stehen weitere Lösungen zur Dekarbonisierung im Vordergrund. So entwickelt SMS unter dem Namen EASyMelt ein Verfahren, mit dem auch im konventionellen Hochofenprozess CO2-Emissionen deutlich reduziert werden können. „Unser Anspruch ist es, uns durch innovative Technologien vom Wettbewerb abzuheben. Neue Technologien müssen aber immer auch einen Beitrag zur Profitabilität des Unternehmens leisten“, sagt CEO Jochen Burg.
Positiver Ausblick mit Ansage zur Zielmarge
SMS erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen erneut gesteigerten Umsatz von rund 3,8 Milliarden Euro. Gleichzeitig soll auch das Ergebnis erneut deutlich gesteigert und bis 2027 eine EBTA-Marge von mindestens sieben Prozent erreicht werden.