Seit dem 26. März 2001 produziert bei Thyssenkrupp Steel in Duisburg-Beeckerwerth ein Hightech-Walzwerk, die sogenannte Tandemkopplung (TAKO). Im März dieses Jahres konnte das Unternehmen ein bedeutsames Jubiläum nach 23 Jahren erfolgreicher Laufzeit begehen: Die TAKO fertigte die 40-millionste Tonne Feinblech.
Das TAKO-Walzwerk ermöglicht durch die Kopplung mit einer Beize einen kontinuierlichen Produktionsprozess. Warmbandcoils, Rollen aus Flachstahl, werden zu einem Endlosband verbunden und in den Beizbecken vom Zunder befreit. Anschließend wird das bis zu zwei Meter breite Band mit Hilfe einer großen Rolle um 90 Grad in die Tandemstraße umgelenkt, wo es mithilfe moderner Technologien zu Feinblech ausgewalzt wird.
„Der kontinuierliche Prozess ermöglicht uns, eine hervorragende Oberflächenqualität zu erreichen“, betont Dr. Oliver Moll, Leiter des Kaltbandwerks 2 in Beeckerwerth. Die Anlage bleibt weiterhin technologisch State-of-the-Art, heißt es seitens des Unternehmens. Im Beizprozess sei zwischenzeitlich auf Kunststoffbeizbäder mit Halbturbulenz umgestellt wurden. An der Tandemstraße würden unter anderem künstliche neuronale Netze genutzt, um lernfähige technische Systeme zu entwickeln.
Thyssenkrupp Steel beliefert über die TAKO-Anlage seine Kunden mit extrem breiten und dünnen kaltgewalzten Feinblechen. Die Banddicke kann auf ein Tausendstel Millimeter genau gewalzt werden. Über die Tandemstraße werden vor allem hochverformte IF Stähle und hochfeste Mehrphasenstähle für den automobilen Leichtbau sowie für die E-Mobilität hergestellt. Anwendungen des Materials finden sich in Motorhauben, Dächern, Türen sowie Sicherheitsteilen, wie A-B-C-Säulen, in Batteriekästen und Stoßdämpfern in Autos und auch in Badewannen wieder.