Die Energiewende stellt neue Herausforderungen an Pipelines, insbesondere beim sicheren Transport von Wasserstoff. ArcelorMittal will daher ein neues Stahlangebot einführen, um den Ausbau der entsprechenden Infrastruktur zu unterstützen.
Für die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff hat sich die Europäische Union ehrgeizige Ziele gesetzt und will 10 Millionen Tonnen bis 2030 produzieren. Der Transport von Wasserstoff stellt eine enorme Herausforderung dar. ArcelorMittal unterstützt die Rohrhersteller beim Ausbau des Transportnetzes von erneuerbarem Wasserstoff durch die Entwicklung neuer Stahlsorten. Die neue Produktfamilie „HyMatch“ zeichne sich durch ein feines und homogenes Gefüge und eine gute Reinheit aus, heißt es seitens des Unternehmens. Dies vermindere das Risiko der Wasserstoffversprödung.
„Seit vielen Jahrzehnten produziert unser Unternehmen Leitungsrohrstahl. Doch die Energiewende stellt neue Herausforderungen an Pipelines, insbesondere beim sicheren Transport von Wasserstoff und Kohlendioxid. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, setzen wir unsere Forschung und Entwicklung sowie unsere Konstruktionskompetenz ein, um geeignete Stahlsorten für diese neuen Anwendungen zu entwickeln. Wir freuen uns, mit verschiedenen Partnern zusammenzuarbeiten und unsere neuesten Stahlsorten für die geplanten Wasserstoffpipelines zu testen“, sagt Laurent Plasman, CMO Industry, ArcelorMittal Europe – Flat Products.
Arcelormittal-Werke in Fos-sur-Mer und Bremen spielen besondere Rolle
Im Rahmen der globalen Forschungsabteilung von ArcelorMittal laufen in den Produktionsstätten sowie in den Forschungslaboren Programme, die sich mit der Verwendung von Stahl in der Wasserstoffinfrastruktur beschäftigen. Aufgrund ihrer Nähe zu Rohrherstellern in der Mittelmeer- beziehungsweise Nordseeregion kommt den Produktionsstätten Fos-sur-Mer und Bremen im Rahmen der Forschungsarbeit eine besondere Rolle zu.
Die neuen HyMatch-Stähle für Wasserstofftransportleitungen können zusammen mit XCarb-Steel-Zertifikaten erworben werden. Diese ermöglichen es Kunden, eine gleichwertige Reduzierung ihrer Scope-3-Emissionen auszuweisen. Die Zertifikate belegen die zusätzlichen CO2-Emissionsreduktionen, die ArcelorMittal durch extern geprüfte CO2-Minderungsprojekte in seinen Stahlwerken erreicht hat. Voraussichtlich werden künftig auch Erdgaspipelines für den Wasserstofftransport von den Produktionsanlagen zu den Hauptverbrauchsstellen verwendet werden. Die HyMatch-Stähle von ArcelorMittal, die laut Unternehmen nach den neuesten Industrierichtlinien getestet werden, erfüllen diesbezüglich die Anforderungen von Industrienormen wie ASME B31.12 Option B.
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