Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck folgte am 22. August einer Einladung des Industrieverbandes Feuerverzinken und weiterer Verbände, um sich über Lösungsansätze zur Transformation des Mittelstandes in Deutschland auszutauschen.
Die Mittelstandsvertreter stellten sich hinter die von der Bundesregierung anvisierte Transformationsagenda, machten jedoch gleichermaßen deutlich, dass dafür großvolumige Investitionen in neue Anlagen und Planungssicherheit beim Strompreis notwendig seien. Der Industrieverband Feuerverzinken war vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden Martin Kopf, die Vorstandsmitglieder Paul Niederstein, Karlernst Pfingsten und Kai Seppeler sowie Hauptgeschäftsführer Sebastian Engelkirchen.
Die anwesenden Vorstandsmitglieder des Industrieverbandes Feuerverzinken übergaben dem Minister im Rahmen des Termins die Kurzstudie „Ein Investitions-Booster als Treiber eines wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland“ von Tom Krebs, Professor für Makroökonomik an der Universität Mannheim. Darin heißt es, Deutschland befinde sich nach wie vor in einer wirtschaftlichen Krise, die durch die Energiekrise 2022 und die hohen Reallohnverluste ausgelöst wurde. Ein Investitions-Booster soll nun als Motor eines wirtschaftlichen Aufschwungs dienen und gleichzeitig die Dekarbonisierung vorantreiben. Dieser Investitionsansatz umfasst unter anderem einen garantierten Dekarbonisierungsstrompreis sowie eine Investitionsprämie für klimafreundliche Technologien. „Die aktuelle Krise erfordert gezielte wirtschaftspolitische Maßnahmen, die auf Investitionen und Dekarbonisierung setzen. Mit einem Investitions-Booster schaffen wir die Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum und eine zukunftsfähige Wirtschaft“, betont Krebs.
Mittelstand fordert moderne Industriepolitik mit Klimaschutz-Investitionsprämie
Die allermeisten deutschen Unternehmen sind bereit zu investieren, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Damit mehr Investitionen in den Klimaschutz angereizt werden, fordern die Verbände eine Zulage von 25 Prozent zu den Anschaffungs- und Herstellungskosten für Investitionen, die den Anteil fossiler Energieträger in der Produktion (betriebliche Tätigkeit) verringern. „Wir sind stark daran interessiert, am Standort Deutschland zu investieren, nicht nur um wettbewerbsfähig zu bleiben, sondern auch aus tiefer Verbundenheit zu diesem Land. Doch damit das gelingt, brauchen wir die richtigen Rahmenbedingungen: Planungssicherheit, verlässliche Energiepreise und eine enge Zusammenarbeit mit der Politik“, so Niederstein, geschäftsführender Gesellschafter des gastgebenden ältesten Familienunternehmens Deutschlands, The Coatinc Company.
Die Ampel-Koalition wollte bereits 2023 eine Klimaschutz-Investitionsprämie umsetzen, damals scheiterte es jedoch an den Bundesländern. „Ich bleibe weiterhin ein starker Unterstützer dieser Idee. Denn nur mit gezielten Investitionsanreizen können wir die notwendigen Transformationsprozesse in der Wirtschaft und im privaten Sektor beschleunigen“, sagte Habeck. Er ergänzte: „Gerade Industrien wie das Feuerverzinken, die ihre Anlagen von Gas auf Strom umrüsten wollen und können, brauchen unsere Unterstützung.“ Zum Abschluss bedankte sich Habeck für den offenen und ehrlichen Dialog.