Kürzlich hat der deutsche Spezialstahlhersteller Lech-Stahlwerke (LSW) Primetals Technologies das Endabnahmezertifikat (FAC) für eine innovative Schrottschneidelösung in seinem Werk in Meitingen, Deutschland, erteilt. Die Anlage stellt die neueste Entwicklung im Bereich des Schrottschneidens dar und führt zu einer deutlichen Reduzierung der Lärm- und Staubemissionen.
Die laufende ökologische Umstellung der Metallindustrie auf „green Steel“ wird die Verwendung von Schrott in den Produktionsprozessen stetig erhöhen. Der Verband World Steel Association geht davon aus, dass die Schrottmenge innerhalb weniger Jahre 1.000 Millionen Tonnen jährlich erreichen wird. Diese Marktbedingungen veranlassen die Stahlhersteller, ihre Schrottwirtschaft zu rationalisieren.
Für Stahlproduzenten ist es dabei vorteilhaft, eigene Anlagen für das Schneiden von Schrott zu betreiben. Scließlich können sie auf diese Weise ihre Schrottsortier- und -verwaltungsprozesse rationalisieren. Auch sichert die Möglichkeit, Schrott auf die genaue Zielgröße zuzuschneiden, einen optimalen Ofenbeschickungsprozess ab. Darüber hinaus erleichtern die genauen Kenntnise der metallurgischen Eigenschaften des verfügbaren Schrotts die Vorhersage der Qualität des Endprodukts.
Schrottschneidelösung soll auch die Sicherheit am Arbeitsplatz und weniger Emissionen
Darübe hinaus bringe die eigene Schrottschneidelösung einen weiteren Vorteile mit, verspricht Primetals Technologies. Konkret: Es gebe eine erhöhte Sicherheit am Arbeitsplatz für die Bediener und dies sei ein Schlüsselfaktor für die Investitionsentscheidung von Lech-Stahlwerke gewesen. Das Personal bedient die Maschine ferngesteuert von einem Schreibtisch außerhalb der Schneidkabine, unterstützt durch ein Videoüberwachungssystem. Vordefinierte, auf Rezepten basierende Schneidprogramme sollen den Maschinenbetrieb vereinfachen und die Betriebszeiten verkürzen.
Das manuelle Schneiden von Schrott hat traditionell zu einer starken Lärmbelastung und erheblichen Staubemissionen geführt. Diese Probleme soll die Schrottschneidelösung von Primetals Technologies entschärfen. Der Brennerlärm wird außerhalb der Kabine drastisch reduziert, und ein effektives Entstaubungssystem fängt alle während des Schneidprozesses entstehenden Staubemissionen auf. Dieses System verhindert die Luftverschmutzung und ermöglicht die Unterbringung der Kabine in einer Halle, was die Lärmemissionen weiter reduziert.
Technologie aus Spanien zum Einsatz in für Süddeutschland
Die Schrott-Brennschneidmaschine bei LSW kann verschiedene Arten von Schrott verarbeiten, darunter Knüppel und Bündel aus gewalztem Stabstahl sowie Verteilerbären. Diese Technologie wurde von Experten von Torch-Cutting Technologies (TCT) entwickelt, einem spanischen Unternehmen, das im August 2023 von Primetals Technologies übernommen wurde. TCT ist weithin für ihre Kompetenz im Brennschneiden bekannt und bietet eine breite Palette innovativer Lösungen für Schneidanwendungen in Stahlwerken, Walzwerken, Schmieden, Gießereien und an Schrottplätzen.
Mit rund 800 Mitarbeitern produziert LSW jährlich über eine Million Tonnen Rohstahl. Seit der ersten Schmelze im Jahr 1972 wurden in den Anlagen der LSW mehr als 40 Millionen Tonnen Schrott wiederverwertet. Als wichtiger Zulieferer der Automobilindustrie und ihr Unterauftragnehmer betreibt LSW zwei Elektrolichtbogenöfen an ihrem Standort in Süddeutschland.
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