Um bedürftigen Kindern in Duisburg einen unbeschwerten Start in ihre Schulzeit zu ermöglichen, hat die Thyssenkrupp Steel Europe AG zusammen mit dem Förderverein Hüttenhelden e. V. im letzten Jahr das Schulranzenprojekt ins Leben gerufen. Im Vergleich zum Pilotprojekt vor einem Jahr gibt es signifikante Verbesserungen.
Das Schulranzenprojekt richtet sich an Erstklässler aus Duisburg, die an ihrem ersten Schultag nicht mit einem Ranzen, sondern mit einer Plastiktüte oder einem Stoffbeutel vor dem Schulportal stünden. Die Durchführung des Projekts, das in Zusammenarbeit mit dem Lions Club Duisburg-Concordia, dem Dezernat für Bildung, Arbeit und Soziales der Stadt Duisburg sowie der Feuerwehr stattfindet, soll bedürftigen Kindern einen unbeschwerten Start in ihre Schulzeit ermöglichen.
Steigerung um das Dreifache binnen Jahresfrist
Der Stahlerzeuger hat dieses Modell im letzten Jahr als Pilot gestartet und in diesem Jahr mit Kooperationen weiter aufgebaut. Alle Kitas und Grundschulen in Duisburg wurden im Vorfeld über das Projekt informiert. Kitas hatten bis Ende April die Möglichkeit, ihren Bedarf zu melden. Die Ausgabe der Ranzen fand Anfang Juni an die Mitarbeitenden der Institutionen statt. In diesem Jahr konnte man die Verteilung von Schulranzen in Duisburg mit knapp 200 Schulranzen mehr als verdreifachen.
„Wir haben bereits sehr schönes Feedback von einigen Einrichtungen erhalten, was uns zeigt, wie wichtig und wertvoll dieses Projekt ist“, sagt Nicole Sommer, Leiterin Corporate Citizenship bei Thyssenkrupp Steel. Am 11. September fand die Ausgabe mit Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link, Vertretern des Lions Club Duisburg-Concordia sowie mit Unterstützung der Duisburger Feuerwehr an das Lehrpersonal Duisburger Grundschulen statt. Diese konnten ihre Bedarfe noch zu Beginn des neuen Schuljahres melden.
Wichtig für das Selbstwertgefühl
Oberbürgermeister Sören Link weiß um die Bedeutung eines eigenen Schulranzens: „Der erste Schultag ist für Kinder ein Abenteuer – ein Tag, dem sie lange entgegenfiebern. Und ein eigener Schulranzen gehört zum Schulbeginn genauso dazu wie das Federmäppchen und die Schultüte. Daher unterstützen wir als Stadt Duisburg Initiativen wie das Schulranzenprojekt gerne und freuen uns sehr, wenn viele Kinder dadurch so unbeschwert wie möglich in ihre Schulzeit starten können.“
Da die Kinderarmut im Ruhrgebiet besonders hoch ist, hat die Stiftung Kinderglück vor über zehn Jahren mit dem Projekt in Dortmund begonnen. Die Erstklässler wissen zu keinem Zeitpunkt, dass der Schulranzen eine Spende ist. Schließlich übergeben die Antragssteller den Ranzen an die Eltern ohne Beisein der Kinder. Diese generelle Handhabung ist der Stiftung ein großes Anliegen und wird auch in Duisburg so umgesetzt. Kinder, die ständig mit ihrer eigenen Armut konfrontiert werden, entwickeln ein geringeres Selbstwertgefühl und tragen dieses negative Gefühl bis in ihr Erwachsenenalter. „Das hat uns dazu bewegt, für dieses Projekt zu spenden“, so Hans-Martin Kokoschka, amtierender Präsident des Lions Clubs Duisburg-Concordia, und fährt fort: „Da wollen wir mit all unseren Aktivitäten bestmöglich gegensteuern, denn wir sind davon überzeugt, dass in der Teilhabe der Schlüssel zur Bildungsgerechtigkeit liegt. Und zur Teilhabe gehört eben auch ein vollständiges Schulequipment.“
Schulranzenprojekt mit breiter Unterstützung
Die Kommissionierung und Ausgabe der Schulranzen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit dem Lions Club Duisburg-Concordia, der Stadt Duisburg sowie der Duisburger Feuerwehr. Die Feuerwehr unterstützt zudem das Projekt mit Logistikflächen zur Lagerung und Ausgabe. Der Lions Club Duisburg-Concordia beteiligt sich mit gesammelten Spendengeldern und die Projektabwicklung erfolgt über die Thyssenkrupp Steel Europe AG zusammen mit dem Förderverein Hüttenhelden e. V. „Unser Ziel ist es, Chancengleichheit zu fördern und jedem Kind die bestmöglichen Startbedingungen zu bieten“, so Nicole Sommer.
Ein üblicher Schulranzen kostet Familien derzeit etwa 300 Euro. Durch die von der Stiftung Kinderglück entwickelte soziale Schulranzenmarke „tonton“ können gemeinnützige Organisationen eine Ausstattung für Erstklässler zum Einkaufspreis von 80 Euro erwerben. Darüber hinaus spendet die Stiftung Kinderglück für jeden regulär gekauften Schulranzen einen weiteren an ein zusätzliches, bedürftiges Kind.
Ziel ist es, das Schulranzenprojekt auszuweiten und gemeinsam mit weiteren Partnern den Bedarf in Duisburg zu decken. „Wir möchten sicherstellen, dass kein Kind ohne die nötige Ausstattung in die Schullaufbahn startet“, betont Nicole Sommer. Wer das Schulranzenprojekt finanziell unterstützen möchte, kann sich über die Mail-Adresse schulranzen@thyssenkrupp.com direkt an das Unternehmen wenden, um weitere Informationen zu erhalten.
Weitere Meldungen rund um Duisburg finden Sie > hier.