Spezialstahlhersteller Huaigang Special Steel, der Teil der Jiangsu Shagang Group ist, hat Primetals Technologies das Abnahmeprotokoll (FAC) für Elektrolichtbogenofen EAF Quantum erteilt. Die erste Charge wurde im Januar 2024 erzeugt.
80-Tonnen umfasst der Elektrolichtbogenofen EAF Quantum, der am Standort Huai’an in der Provinz Jiangsu steht. Bereits fünf Monate nachdem mit den Montagearbeiten vor Ort begonnen wurde, konnte die erste Charge erzeugt werden.
Große Produktvarianz durch EAF Quantum
An dem EAF Quantum sei vor allem die Produktionsflexibilität hervorzuheben, so der Anlagenbauer Primetals Technologies. Zu erkennen sei diese durch das Erreichen einer Abstichfolgezeit bei einzelnen Chargen von 32 Minuten. Im Juli betrieb Huaigang den Ofen mit 25 Prozent Roheisen und 75 Prozent Schrott bei einem Stromverbrauch von 240 kWh pro Tonne und einem Sauerstoffverbrauch von 23 bis 25 Kubikmetern pro Tonne. Im Folgemonat änderte Huaigang die Rohstoffmischung und verwendete 100 Prozent Schrott. Der Hersteller setzte auch eine Mischung aus 30 Prozent Roheisen und 70 Prozent Schrott mit einem Stromverbrauch von weniger als 230 Kilowattstunden pro Tonne ein. Darüber hinaus wäre es für Huaigang möglich, 30 bis 40 Prozent Roheisen zu chargieren. Primetals Technologies lieferte an Huaigang wichtige mechanische und elektrische Prozessausrüstungen sowie ein Level 1 Automationssystem, einen automatisierten Chargierprozess, Automationssysteme für die Sauerstoffinjektion und Sandverfüllung des Abstichlochs, und ein Level 2 Automationssystem.
Besonderheit: Schrottvorwärmung
Die Beziehung zwischen der Jiangsu Shagang Group und Primetals Technologies begann bereits 2021. Sowohl in diesem als auch dem darauffolgenden Jahr bestellte die Unternehmensgruppe einen EAF Quantum. Die bestehende Anlagenlinie von Huaigang Special Steel produziert jährlich 3,2 Millionen Tonnen Spezialstahl.
Einer der wichtigsten Unterschiede gegenüber herkömmlichen EAF-Anlagen ist laut Primetals Technologies das Verfahren zur Schrottvorwärmung: der EAF Quantum verfügt über einen Trapezschacht und ein Schrott-Rückhaltesystem. Aufgrund dieser Konstruktion wird die Schrottverteilung optimiert und das Abgas ist zum Vorwärmen des Schrotts verwendbar. Infolgedessen benötigt der EAF Quantum weniger Zeit und Energie zum Einschmelzen des Schrotts. Dies wiederum führt zu einem geringeren Stromverbrauch und einer höheren Produktivität, letztere ist das Ergebnis kürzerer Prozesszeiten.
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