Die Swiss Steel Group nimmt aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der anhaltend schwachen Nachfrage Kapazitätsanpassungen vor. Gleichzeitig wird die Neuausrichtung der gesamten Vertriebsorganisation plangemäß fortgesetzt. Konkret sollen die Kapazitäten im In- und Ausland in einem Umfang von rund 800 Vollzeitstellen reduziert werden.
Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Sicherung der Produktionsstandorte in der Schweiz, Deutschland und Frankreich langfristig optimiert zu gewährleisten. Die Kapazitätsanpassungen ergänzen das laufende Strategie- und Restrukturierungsprogramm SSG 2025. Laut Unternehmensangaben habe dessen bisherige Umsetzung „bereits zu erheblichen Kostensenkungen“ geführt. Der Stahlhersteller führt vor allem drei Gründe an, die weitere Maßnahmen notwendig erscheinen lassen. Neben der anhaltend schwachen Nachfrage in der europäischen verarbeitenden Industrie nennen die Schweizer das niedrige Produktionsniveau und die verhaltenen Wachstumsaussichten der relevanten Kunden. Wie in einer Ad-hoc-Mitteilung vom 14. März 2024 erläutert, setzt die Swiss Steel Group das „identifizierte Potenzial zur Straffung und Optimierung“ der Belegschaften um.
Die Kapazitätsreduzierung von rund 800 Vollzeitstellen befindet sich bereits in abschließender Planung und betrifft im Wesentlichen die europäischen Produktionsstandorte sowie die gesamte Vertriebsorganisation. Swiss Steel Group baut durch dieses Programm weitere 530 Arbeitsplätze ab und passt zusätzlich 270 Vollzeitstellen kostenäquivalent durch Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit an. Dazu wird zur weiteren Kapazitätsanpassung bei der Deutsche Edelstahlwerke in Deutschland die tarifliche Wochenarbeitszeit um rund 15 Prozent reduziert. Diese Schritte werden so zeitnah umgesetzt, dass sie bereits im Jahr 2025 weitgehend wirksam werden. Die Swiss Steel Group wird ihre Mitarbeiterzahl somit bereits im ersten Halbjahr 2025 auf unter 7000 reduzieren.
Kapazitätsanpassungen in der Schweiz mit Konsultationsverfahren
In der Schweiz sollen im Werk Emmenbrücke 130 von aktuell 750 Arbeitsplätzen abgebaut werden. Die abzubauenden Stellen werden sowohl auf die Produktion als auch auf die administrativen Bereiche entfallen. Voraussichtlich wird die natürliche Fluktuation hierfür nicht ausreichen, wodurch die Kündigung von 80 Mitarbeitern notwendig werden wird. Diese geplanten Maßnahmen sind aktuell Gegenstand der laufenden Konsultation.
Zu den geplanten Maßnahmen sagt CEO Frank Koch: „Die erreichten Meilensteine aus dem Programm SSG 2025 versetzen uns in die Lage, nun die Organisation weiter zu transformieren und das Unternehmen auf die Bedürfnisse des Marktes auszurichten. Die Einschnitte sind schmerzhaft, aber leider unumgänglich.“
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