Der Fernwärmeverbund Niederrhein (FVN) und Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um ihre langjährige Partnerschaft zur Nutzung industrieller Abwärme weiter auszubauen. Ziel ist es, ungenutzte Abwärmepotenziale von Thyssenkrupp Steel für das Fernwärmenetz des FVN zu erschließen. Damit will man einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung der Region leisten. Am Ende könnte die zusätzliche klimaneutrale Versorgung von bis zu 7.000 Haushalten mit Fernwärme stehen.
Im Rahmen der Absichtserklärung werden mehrere Anlagen, wie die Hubbalkenöfen des Warmbandwerks 2, die Weiterverarbeitungsanlagen in Beeckerwerth und die Wasserwirtschaft Beeckerwerth, auf eine mögliche Nutzung überschüssiger unvermeidbarer Abwärme für die Fernwärmeversorgung überprüft. Im Detail geht es um die Prüfung der technischen und wirtschaftlichen Realisierungschancen. Zusätzlich wird die Integration von speziellen Kältemaschinen zur Kälteerzeugung im Sommer untersucht. Diese Maschinen sollen überschüssige Wärme nutzen, um Fernkälte zu erzeugen, die dann in das Fernkältenetz von Thyssenkrupp Steel Europe in Beeckerwerth eingespeist wird.
Vorteile für FVN und TKSE
Die Nutzung industrieller Abwärme bietet erhebliche Vorteile für beide Partner. Durch die Integration ungenutzter Abwärmequellen und die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen kann der Einsatz fossiler Brennstoffe und damit der CO2-Ausstoß reduziert werden. Insgesamt können die Partner dann bis zu 40.000 Haushalte am Niederrhein mit klimafreundlicher Fernwärme versorgen.
Peter Petri, Leiter Energie- und Medienmanagement von Thyssenkrupp Steel, erklärt: „Durch die Nutzung unserer Abwärme können wir nicht nur unsere Energiekosten senken, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Diese Partnerschaft zeigt, wie Industrie und Energieversorgung Hand in Hand für eine grünere Zukunft arbeiten können.“
Auch Josef Kremer, Geschäftsführer des Fernwärmeverbund Niederrhein Duisburg/Dinslaken, äußert sich. Die Nutzung „unvermeidbarer Abwärme“ sei für die Fernwärmeversorger am Niederrhein, deren Belieferung durch den FVN erfolgt, ein „wesentlicher Baustein im Rahmen der Transformation der Wärmeversorgung“, sagt er. Schließlich müsse diese bis 2045 komplett klimaneutral aufgestellt. Nur mit klimaneutralen Wärmequellen sei die „Zukunftsfähigkeit der Fernwärmesysteme langfristig gesichert“, führt er weiter aus. Zudem stärke die langjährige vertrauensvolle Partnerschaft mit Thyssenkrupp Steel die Position seines Hauses als „führender Anbieter von nachhaltiger Wärmeversorgung in der Region“.
Foto: Thyssenkrupp Steel Europe