Stahl-Eisen-Blätter des Stahlinstituts VDEh stellen den Stand der Technik dar und dienen zur Vereinheitlichung von Prozessen, Prüfverfahren und Eigenschaften der Stähle. Sie werden von Stahlherstellern und Anwendern genutzt. Aktuell haben drei Stahl-Eisen-Prüfblätter (SEP) nach Überarbeitung eine neue Veröffentlichung erfahren.
Ein ZTU-Schaubild macht Aussagen über die Gefügeentwicklung eines Stahls bei der Verarbeitung oder der Wärmebehandlung. Das Stahl-Eisen-Prüfblatt (SEP) „Aufstellung von Zeit-Temperatur-Umwandlungsschaubildern für Eisenlegierungen“ (SEP 1680, 4. Ausgabe Oktober 2024) enthält Richtlinien für das Aufstellen derartiger Schaubilder. Die verschiedenen Typen dieser Schaubilder (ZTU isotherm und kontinuierlich, ATU, AGU, auch mit vorhergehender Umwandlung) werden dargestellt. Angegeben werden Probenauswahl und -vorbereitung, Versuchsdurchführung und Regeln zur Darstellung der Versuchsergebnisse. In einem Anhang sind Beispiele für verschiedene Schaubilder dargestellt. Dieses SEP liegt erstmals in englischer Übersetzung vor. Es wurde auf eine klarere Darstellung geachtet, z.B. für die Lehre.
Zwei neue Teile des SEP 1220
Im November 2024 erschienen Teile 1 und 2 des SEP 1220 „Prüf- und Dokumentationsrichtlinie für die Fügeeignung von Feinblechen aus Stahl“ (jeweils 2. Ausgabe). Gegenstand der zurzeit sechsteiligen Reihe sind Feinbleche für den Automobilbau. Der erste Teil beinhaltet die allgemeinen Anforderungen. Sie dient als Grundlage zur einheitlichen Werkstoffcharakterisierung und soll den Datenaustausch zwischen Werkstoffherstellern und Anwendern standardisieren. Beschrieben werden die Charakterisierung der Grundwerkstoffe, Ort der Probenahme, allgemeine Prüfbedingungen, einschließlich Empfehlungen für die zyklische Prüfung. Das Datenformat für den Datenaustausch der Prüfungen (Datenheader) wird im Detail erläutert.
Teil 2 spezifiziert Prüfmethoden zur Bestimmung der Eignung von Stahlfeinblechen für das Fügeverfahren Widerstandspunktschweißen. Beschrieben werden Versuchsumfang und -bedingungen, Ermittlung der Qualitätsgrenzen, zerstörende und zerstörungsfreie Prüfungen, und die Dokumentation der Ergebnisse. Beispiel-Diagramme sind beigefügt für die Prüfung und für die Auswertung der Ergebnisse.
Quelle: Stahlinstitut VDEh