Dr. Alexander Becker, Vorsitzender der Geschäftsführung der GMH Gruppe, blickt auf ein herausforderndes Jahr für die Stahlbranche zurück und richtet klare Forderungen wie die Einführung wettbewerbsfähiger Energiepreise an die Übergangsregierung.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der GMH Gruppe erläutert die Schwierigkeiten, mit denen die energieintensive Industrie dieses Jahr konfrontiert war. So habe die kurzfristig abgesagte Netzentgelt-Unterstützung einen Verlust von fünf Milliarden Euro der eingeplanten Mittel für Investitionen zur Konsequenz. Zugleich seien Stahlhersteller die gänzlich auf Elektrobetrieb umgestellt haben aufgrund des Überangebots aus Asien benachteiligt. Problematisch sei das aufgrund der hohen Stellung von Energiepreisen in Bezug auf die Wohlstandssicherung des Landes.
Lichtblicke des Jahres
Dr. Becker benennt jedoch auch positive Aspekte. Die grüne Transformation der GMH Gruppe entwickele sich weiterhin gut. Die Umweltbelastung konnte erneut reduziert werden. Das Unternehmen komme heute bereits mit weniger als einem Fünftel des CO2-Ausstoßes aus als bei der traditionellen Stahlherstellung im Hochofen. Um positiv ins neue Jahr zu starten, benötige es aktive Unterstützung der Regierung. Bis zu den Neuwahlen Ende Februar 2025 auf Maßnahmen zu warten, sei keine Option. Daher erwartet er die Umsetzung bereits diskutierter Maßnahmen. Konkret werden Strompreise von maximal 4-6 Cent pro kWh, Netzausbauten, die als öffentliche Infrastrukturmaßnahme finanziert werden sowie Erdgaspreise, die auch mit CO2 Bepreisung unter 20 Euro pro MWh bleiben, gefordert.
Foto: GMH Gruppe