Stéphane Séjourné, Exekutiv-Vizepräsident der EU-Kommission und EU-Kommissar für Wohlstand und Industriestrategie hat heute anlässlich seines Besuches bei Thyssenkrupp Steel den europäischen Aktionsplan für Stahl und Metalle vorgestellt. Die Initiative zur Stärkung der europäischen Stahlindustrie wurde gestern bereits in Brüssel präsentiert und sieht konkrete Schritte zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Branche vor.
Der Aktionsplan priorisiert vor allem Maßnahmen für einen konsequenten Handelsschutz sowie für einen wirksamen CO2-Grenzausgleich. Darüber hinaus adressiert der Plan die hohen Energiepreise und die Entwicklung von Leitmärkten für emissionsarme Grundstoffe.
EU-Exekutiv-Vizepräsident Stéphane Séjourné für Wohlstand und Industriestrategie: „Es war für mich von größter Bedeutung, den europäischen Plan für Stahl und Metalle den Arbeitnehmern, Herstellern und Investoren vorzustellen, die den EU-Stahl möglich machen. Wir stehen vor einer klaren Entscheidung: Schutz unserer europäischen Stahl- und Metallindustrie vor unlauterem Wettbewerb und Verdoppelung unserer Dekarbonisierungsanstrengungen.“
„Unternehmen, Politik und Gesellschaft müssen an einem Strang ziehen“
Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen: „Die klimaneutrale Transformation der Stahl- und Metallindustrie ist entscheidend für eine resiliente und zukunftsfähige Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und Europa. Damit die Transformation gelingt, müssen Unternehmen, Politik und Gesellschaft an einem Strang ziehen. Mit dem Steel and Metals Action Plan setzt die EU-Kommission ein klares Signal für eine dauerhaft wettbewerbsfähige und technologisch fortschrittliche Stahl- und Metallbranche. Jetzt müssen wir zügig ins Handeln kommen: Wir brauchen wirksame Schutzmechanismen gegen unfairen Handel, konkurrenzfähige Energiepreise für unsere Industrie und gezielte Investitionen in grüne Leitmärkte. NRW geht hier mit Projekten wie tkH2Steel in Duisburg voran – als Blaupause für klimaneutral hergestellten Stahl aus und für Europa.“
„Wegweisender Schritt zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und Dekarbonisierung“
Dennis Grimm, Sprecher des Vorstands von Thyssenkrupp Steel: „Es bedeutet uns viel, dass Exekutiv-Vizepräsident Séjourné heute hier bei uns in Duisburg den europäischen Stahlaktionsplan vorgestellt und erläutert hat. Das zeigt uns, dass die EU-Kommission die existenziell schwierige Situation der Branche klar vor Augen hat und mit den Maßnahmen des Aktionsplans gegensteuern will. Denn es muss allen klar sein, dass die Kombination aus massiven globalen Überkapazitäten, nicht ausreichendem Handelsschutz, zu hohen Energiepreisen und den Herausforderungen der Transformation unsere Industrie in der Substanz gefährdet. Alleine im letzten Jahr wurden neun Millionen Tonnen Kapazität in Europa stillgelegt.
Der Stahlaktionsplan stellt nun einen wegweisenden Schritt zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und Dekarbonisierung der europäischen Stahlindustrie dar. Besonders hervorzuheben ist die klare Priorisierung des Handelsschutzes, der entscheidend für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Stahlindustrie ist. Nun kommt es auf Konsequenz und Geschwindigkeit in der Umsetzung an. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Unser Dank gilt der EU-Kommission, die das Thema Stahl zu ihrem Thema gemacht hat.“
Foto: Thyssenkrupp Steel Europe