Thyssenkrupp Steel hat am Standort Duisburg-Beeckerwerth am Warmbandwalzwerk 2 die bestehende Wasserwirtschaft modernisiert. Entscheidender Vorteil der Modernisierung sei, laut Unternehmen, die nochmals verbesserte Kühlwasserversorgung, insbesondere für die Kühlstrecke am Auslaufrollgang, zum Ende des Produktionsprozesses hin. Die neue Wasserwirtschaft setze zudem neue Maßstäbe bei der Einhaltung von Umweltauflagen und verbesserter Energieeffizienz.
Wasser spielt bei vielen Prozessschritten der Stahlerzeugung eine zentrale Rolle. So wird es auch im Beeckerwerther Warmbandwerk zur Kühlung und gezielter Temperaturführung entlang des gesamten Walzprozesses benötigt, aber auch zur Reinigung, wenn zum Beispiel Brammenoberflächen von Zunderschichten bereinigt werden. Nachhaltigkeit beim Umgang mit der Ressource Wasser stehe dabei bei Thyssenkrupp Steel immer im Vordergrund. So werden von den 200 Millionen Kubikmetern Wasser, die der Werksbereich Beeckerwerth pro Jahr benötigt, 97 Prozent kontinuierlich wiederverwendet. Die nun modernisierte Wasserwirtschaft habe die Ressourceneffizienz nochmal erhöht.
Die Modernisierung der Wasserwirtschaft wurde von der Firma PSE Engineering GmbH durchgeführt, einem Spezialisten für Wasser- und Abwassertechnik. Dies umfasste unter anderem den Neubau von Kiesfiltern, Pumpen und Kühltürmen, inklusive der kompletten Anlagenverrohrung sowie einer neuen elektrischen Schaltanlage. Außerdem wurde eine neue oberirdische Rohrtrasse, eine neue Energieversorgung und die Erweiterung der Pumpenanlage im Überpumpwerk für die Kühlstrecke erstellt. Die Firma Fenne aus Gladbeck hat den bautechnischen Massivbau übernommen. Die Bauzeit zur Modernisierung der Wasserwirtschaft betrug mit dem ersten Spatenstich zur neuen Rohrleitungstrasse insgesamt drei Jahre. Das Investitionsvolumen dieses Projekts lag im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
Thyssenkrupp – Automatisierung für Produktqualität und Anlagensicherheit
Auch für die Kunden lohne sich die umfassende Modernisierung der Wasserwirtschaft am Standort Beeckerwerth: Die Bandkühlung in der Kühlstrecke werde über eine homogenere Kühlwasserzulauftemperatur erheblich verbessert und sorge so für eine durchgehend erhöhte Qualität der Produkte.
Ein weiterer Meilenstein der Modernisierung ist die Implementierung einer neuen zentralen Betriebs- und Überwachungsleittechnik. Diese sorge für eine zuverlässigere Steuerung der Wasserwirtschaft und eine höhere Prozessstabilität. Mit der Modernisierung ist nun auch eine energieeffiziente Anpassung an den Kühlwasserbedarf mit drehzahlgeregelten Pumpen und Kühlturmventilatoren erfolgt. Hierbei werden unter anderem in den Kühlpausen die Pumpen bis auf die Vorhaltepumpen heruntergefahren oder zum Beispiel bei einem längeren Walzenwechsel abgeschaltet.
Mit der neuen Wasserwirtschaft am WBW 2 sei nun auch eine gesicherte Kühlwasserversorgung für alle weiteren Produktionsbetriebe am Standort Beeckerwerth gewährleistet. Dies wurde unter anderem durch den Bau zusätzlicher Kühltürme realisiert. Die neue Technologie ermögliche es, die Kühlwassertemperatur deutlich zu senken. Damit sei der Standort optimal für künftige Herausforderungen aufgestellt. „Die Modernisierung der Wasserwirtschaft am Warmbandwerk 2 ist ein bedeutender Schritt für die Zukunft unseres Standorts. Durch die verbesserten Kühlwasserverhältnisse haben wir eine höhere Flexibilität in der Entwicklung neuer Produkte erreicht und sind damit für zukünftige Herausforderungen bestens gerüstet. Zudem erhöhen wir mit der Modernisierung der Anlagen unsere Energieeffizienz und Anlageverfügbarkeit. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen und leistungsstarken Produktion bei Thyssenkrupp Steel,“ so Wolfgang Braune, Leitung des Warmbandwerks 2 in Beeckerwerth.
Foto: Thyssenkrupp