Am Donnerstag versammelte sich die deutsche Stahlszene beim VDEh-StahlTag 2025 auf dem Gelände der ehemaligen Henrichshütte Hattingen. Auf dem Außengelände imponierte die Hochofenkulisse, innen der der Fachdialog. Der Veranstaltungsort, der einst selbst ein aktives Stahlwerk war, bot die passende Atmosphäre für den neuen jährlichen Treffpunkt von Industrie, Wissenschaft und Nachwuchs des Stahlinstituts VDEh.
Eine der Kernaufgaben des VDEh ist es, für die Stahl-Community und für seine persönlichen Mitglieder metallurgische Konferenzen, Tagungen und weitere wissenschaftliche Events zu veranstalten. Nachdem 2017 der letzte Stahltag – seinerzeit zusammen mit der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf – stattgefunden hatte, war der Andrang zur neu gegründeten Traditionsveranstaltung groß. Das Hattinger Museum für Industriekultur erwies sich als perfekter und stimmungsvoller Veranstaltungsort, denn kaum eine Location passt atmosphärisch besser zu VDEh-Events als ein ehemaliges Stahlwerk. Die große Resonanz sowie die spezielle Location haben zahlreiche Sponsoren angezogen, deren Bedeutung der VDEh-Vorsitzende Dr. Henrik Adam in seiner Begrüßung hervorhob: „Ohne unsere Sponsoren wäre der neu gegründete VDEh-StahlTag in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten nicht möglich gewesen.“
Auftakt mit Mitgliederversammlung
Den Anfang des Tages machte am Vormittag die Mitgliederversammlung des VDEh. Die Versammlung verlief harmonisch und wichtige Satzungsänderungen sowie Vorstandswahlen wurden unkompliziert abgestimmt. Besonders erfreulich war, dass 58 neue Mitglieder im Rahmen des StahlTags dem VDEh beitraten. Insgesamt hatten sich 200 persönliche Mitglieder angemeldet.
In der Mittagspause zwischen Mitgliederversammlung und Vortragsprogramm hatten die Teilnehmenden bei Führungen über das Gelände der Henrichshütte die Gelegenheit, vertiefende Einblicke in das ehemalige Stahlwerk zu gewinnen. Ein weiteres Highlight war die Ausstellung „The Beauty of Steel” des tschechischen Fotografen Viktor Macha. Seine eindrucksvollen Aufnahmen zeigten Stahlwerke aus aller Welt – von bekannten Industriestandorten wie Mariupol in der Ukraine bis hin zu kleinen, kaum bekannten Hüttenwerken im brasilianischen Dschungel.
380 Teilnehmer beim VDEh-StahlTag 2025
Ab 14 Uhr begann der öffentliche Teil der Veranstaltung. Den Nachmittag füllte eine Vortragsveranstaltung zur „Transformation der Stahlindustrie“, in der die zwei deutschen Protagonisten – thyssenkrupp Steel Europe AG und die Salzgitter AG – ihre Wege zur CO2-Neutralität vorstellten. Weiterhin gab es Vorträge zum Wasserstoffhochlauf, zu den Rohstoffen Direct Reduced Iron (DRI) und Stahlschrott, zu den Erfolgsnischen Blockgießen und Umschmelzen sowie zu KI im Stahlwerk.
Im Anschluss bekamen 17 Nachwuchswissenschaftler ein Podium, um ihre Forschungsvorhaben in kompakten Vorträgen zu präsentieren. Mit rund 380 Teilnehmenden war der StahlTag 2025 nicht nur gut besucht. Der Zuspruch im Vorfeld war so hoch, dass der VDEh die Anmeldeliste schließen musste. Die Veranstaltung unterstrich erneut die zentrale Rolle des Stahlinstituts als Netzwerkplattform für die metallurgische Community in Deutschland.
Den Abschluss des Tages bildete ein geselliges Abendprogramm mit viel Raum zum Netzwerken und informellen Austausch. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Band „Jazzkrönung”, die den Industriecharme des Veranstaltungsorts mit jazzigen Klängen untermalte.
Foto: Stahlinstitut VDEh / Alexandra Gerlach