Der Salzgitter-Konzern hat in den ersten neun Monaten 2025 ein EBITDA von 224 Millionen Euro erzielt. Trotz schwacher Konjunktur und Wettbewerbsdruck blieb das Quartalsergebnis stabil. Das Unternehmen bestätigt seine Jahresprognose mit leicht angepasster Spanne.
In einem herausfordernden Marktumfeld, das weiterhin durch geopolitische Unsicherheiten und eine stagnierende Konjunktur im Heimatmarkt geprägt war, erwirtschaftete der Salzgitter-Konzern in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2025 ein Ergebnis von 224,0 Millionen Euro vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Das Vorsteuerresultat lag bei –72,7 Millionen Euro. Neben dem Beitrag der Aurubis AG und dem konstant guten Ergebnis der KHS-Gruppe wirkten sich laut Konzern die Effekte aus den Ergebnisverbesserungsprogrammen ergebnisstützend aus und spiegelten sich im leicht positiven Resultat des dritten Quartals wider.
Der Geschäftsbereich Handel konnte den im zweiten Quartal eingeleiteten Turnaround dank Kostenanpassungen und Restrukturierungsmaßnahmen verstetigen, während das Segment Stahlerzeugung ein ausgeglichenes Quartalsergebnis erzielte. Weiterhin hohe Importmengen sowie ein anhaltend starker Wettbewerbsdruck durch die fortgesetzte Nutzung preisgünstiger russischer Brammen in der EU belasteten die Grobblechgesellschaften im Geschäftsbereich Stahlverarbeitung.
Salzgitter-Konzern reduziert das Minus beim Nachsteuerergebnis
Der Salzgitter-Konzern verzeichnete in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Außenumsatz von 6,9 Milliarden Euro (9M 2024: 7,7 Milliarden Euro), ein EBITDA von 224,0 Millionen Euro (9M 2024: 320,6 Millionen Euro) sowie –72,7 Millionen Euro Ergebnis vor Steuern (9M 2024: –141,2 Millionen Euro). Das Resultat beinhaltet 83,5 Millionen Euro Beitrag der at-equity (IFRS-Bilanzierung) einbezogenen Beteiligung an der Aurubis AG (9M 2024: 107,6 Millionen Euro). Darüber hinaus sind –68,2 Millionen Euro Belastungen aus der Stichtagsbewertung von Derivatepositionen (9M 2024: –19,1 Millionen Euro) enthalten sowie Einmaleffekte in Höhe von –5,4 Millionen Euro zur ergebniswirksamen Reduzierung der Buchwerte der als zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte der KDS entsprechend der aktuellen Kaufpreiserwartungen.
Aus –46,5 Millionen Euro (9M 2024: –197,7 Millionen Euro) Nachsteuerergebnis errechnen sich –0,93 Euro Ergebnis je Aktie (9M 2024: –3,74 Euro). Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) lag bei –0,4 Prozent (9M 2024: –1,6 Prozent). Die Eigenkapitalquote blieb mit 41,8 Prozent (9M 2024: 43,3 Prozent) laut Unternehmen „äußerst solide“.
2026 im Blick: Hoffnung auf konjunkturelle Erholung
Birgit Potrafki, im Vorstand für die Finanzen verantwortlich, ordnet ein:
„Die Rahmenbedingungen haben sich seit Jahresbeginn kaum verbessert. Daher haben wir mit eigenen Maßnahmen gegengesteuert. Mit unserem Performanceprogramm P28 haben wir im Vergleich zum Vorjahr zusätzlich 89 Millionen Euro Ergebnisbeitrag in den ersten neun Monaten realisiert und damit unser Jahresziel von 97 Millionen Euro nahezu erreicht. Das spiegelt sich im leicht positiven Quartalsergebnis wider. Die im Oktober begebene Umtauschanleihe im Volumen von 500 Millionen Euro stärkt unsere Finanzierungsstruktur. Die gute Resonanz belegt das Vertrauen des Kapitalmarktes in unsere Strategie. Mit Blick auf 2026 werden wir weiter mit Hochdruck an unseren eigenen Ergebnismaßnahmen arbeiten. Zusätzlich bergen die von der EU-Kommission kürzlich vorgestellten neuen handelspolitischen Instrumente das Potenzial, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Stahlindustrie zu stärken. Sollte sich im nächsten Jahr darüber hinaus die erwartete konjunkturelle Erholung einstellen, rechnen wir insgesamt mit einer Verbesserung der Ergebnissituation.“
Jahresprognose 2025 nach unten angepasst
Angesichts der anhaltenden konjunkturellen Schwächephase bleiben die Margen im gesamten Jahr 2025 unter Druck. Zwar zeichnet sich zuletzt ein moderater Preisaufbau ab, die daraus resultierenden positiven Effekte sollen sich jedoch voraussichtlich erst im kommenden Jahr erkennbar in Umsatz und Ergebnis widerspiegeln. Vor diesem Hintergrund präzisiert die Salzgitter ihre Jahresprognose und erwartet, in Übereinstimmung mit den Schätzungen der Analysten, für den Konzern im Geschäftsjahr 2025 einen Umsatz leicht oberhalb von 9,0 Milliarden Euro (zuvor: zwischen 9,0 und 9,5 Milliarden Euro). Die EBITDA-Prognose sinkt leicht auf eine Spanne zwischen 300 und 350 Millionen Euro (zuvor: zwischen 300 und 400 Millionen Euro) und die Vorhersage für das Vorsteuerresultat rutscht auch am oberen Ende in den negativen Bereich. Was zuvor eine Spanne zwischen –100 und 0 Millionen Euro war, ist nun –100 bis –50 Millionen Euro. Schon bei der Meldung der Halbjahreszahlen erfolgte eine sichtbare Korrektur nach unten.
Foto: Salzgitter AG








