Der Krefelder Standort von Thyssenkrupp Materials Processing Europe, Teil von Thyssenkrupp Materials Services, erhält als einer von drei Gewinnern den diesjährigen Präventionspreis „Die Goldene Hand“ der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW).
Die BGHW prämiert mit der „Goldenen Hand“ alle zwei Jahre innovative Ideen und Projekte zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Am 11. November 2025 nahmen Karsten Röper, Christian Emde und Michael Schappach (Foto v.l.) als Vertreter von Thyssenkrupp Materials Processing Europe den Preis bei der Verleihung in Mannheim entgegen. Ausgezeichnet wurde die Installation eines Roboters zur Montage und Demontage von Kreismessern für die Längsteilung von Stahlcoils. Der vollautomatische Roboter übernimmt das Bestücken der Anlagen im Stahl Service-Center des Unternehmens am Standort Krefeld.
Für die Längsteilung werden die tonnenschweren Stahlcoils abgerollt und in Stahlbänder verschiedener Breite geschnitten. Je nach Kundenanforderung werden dafür Kreismesser in unterschiedlichen Anordnungen gemeinsam mit Gummiringen als Abstandshalter auf eine rollenförmige Ober- und Unterwelle geschoben. Sowohl die Montage der Werkzeuge als auch die Demontage nach jedem geschnittenen Coil wurden bislang manuell vorgenommen, ebenso die Kontrolle und Reinigung der Messer nach jeder Benutzung. Bei ca. zwölf Messerwechseln pro Schicht und bis zu 24 Kilogramm Einzelgewicht pro Messer war dies eine enorme körperliche Anstrengung für die Mitarbeitenden.
Komplett automatisiert und digitalisiert
Mit der Installation des Messerbauroboters Anfang 2025 läuft nun alles automatisiert und digitalisiert: Über eine Software-Schnittstelle erhält der Roboter alle relevanten Informationen. So weiß er, welche Werkzeuge in welcher Anordnung benötigt werden, und kann diese entsprechend montieren und demontieren. Eine integrierte Kontrolleinheit vermisst nach jeder Benutzung die Schneidkanten der Kreismesser mithilfe von Lasern, eine Waschanlage für die Messer wird ebenfalls vom Roboter bestückt. In der Folge ersparen sich die Mitarbeitenden im Standort nicht nur körperliche Belastungen durch das Heben schwerer Werkzeugteile. Es sinkt auch das Risiko von Unfällen durch herunterfallendes Werkzeug und Verletzungen beim Reinigen der Messer. Unterstützt durch entsprechende Schulungen sind die Mitarbeitenden nun weniger körperlich gefragt und stattdessen für die Steuerung des Roboters verantwortlich.
„Für uns steht die Sicherheit unserer Mitarbeitenden an erster Stelle. Mit unserem Messerbauroboter können wir die Kolleginnen und Kollegen im Arbeitsalltag entlasten und gleichzeitig das Unfallrisiko senken“, erklärt Martin Jacobs, Niederlassungsleiter bei Thyssenkrupp Materials Processing Europe in Krefeld. „Natürlich freuen wir uns über die Anerkennung dieses Projekts durch die BGHW. Die Auszeichnung mit dem Präventionspreis bestätigt uns in unseren Anstrengungen, Sicherheit und Automatisierung in der Produktion voranzutreiben.“
Foto: BGHW/Michael Bauer








