Die Voestalpine-Quartalszahlen zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 stellen den Konzern grundsätzlich zufrieden. Jedenfalls habe man sich in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld behauptet, heißt es aus Linz. Insbesondere in den Bereichen Railway Systems, Luftfahrt und Lagertechnik blieb die Nachfrage robust, während andere Segmente mit stagnierenden Märkten konfrontiert waren.
Der Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine erzielte in den ersten drei Monaten (April bis Juni 2025) Umsatzerlöse von 3,9 Mrd. Euro, ein Rückgang von 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das operative Ergebnis (EBITDA) erreichte 361 Mio. EUR, das EBIT belief sich auf 172 Mio. Euro. Das Konzernergebnis nach Steuern lag bei 106 Mio. Euro. Der Konzern nennt das Ergebnis „solide“ – so wie jüngst auch schon die Zahlen zum vorherigen Geschäftsjahr 2024/25.
Railway Systems, Luftfahrt und Lagertechnik als Treiber der Voestalpine-Quartalszahlen
Ein Highlight des Quartals ist der außergewöhnlich hohe Free Cashflow, der sich trotz rückläufigem Ergebnis auf 188 Mio. Euro belief. Der operative Cashflow verdoppelte sich im Vorjahresvergleich auf 444 Mio. Euro. Der Vorstandsvorsitzende Herbert Eibensteiner führt dies auf das „resiliente Geschäftsmodell“ und den konsequenten Fokus auf Working-Capital-Maßnahmen zurück.
Starke Impulse kamen erneut aus dem Geschäftsbereich Railway Systems. Auch in der Luftfahrt hielt der positive Trend an. Der Lagertechnikbereich setzte seine stabile Entwicklung fort. Demgegenüber stagnierte die Nachfrage in der Konsumgüter- und Maschinenbauindustrie auf niedrigem Niveau. Im Automobilsektor blieb die Situation angespannt – insbesondere in Europa. Während Automotive Components unter der schwachen Nachfrage litt, verzeichnete die Steel Division stabile Abrufe.
Verschuldung sinkt – Beschäftigtenzahl auch
Die Nettofinanzverschuldung konnte im Quartal weiter reduziert werden und lag zum 30. Juni 2025 bei 1,5 Mrd. Euro. Das Gearing Ratio sank auf 19,4 Prozent – den niedrigsten Stand seit dem Geschäftsjahr 2006/07. Das Eigenkapital betrug 7,5 Mrd. Euro. Damit sieht sich der Konzern auch für die laufende Transformation zur grünen Stahlerzeugung (greentec steel) finanziell gut aufgestellt.
Zum Quartalsende beschäftigte Voestalpine weltweit rund 49.600 Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente), ein Rückgang um 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ursachen sind der Verkauf von Buderus Edelstahl sowie Reorganisationsmaßnahmen im Segment Automotive Components.
Prognose für Geschäftsjahr 2025/26 bekräftigt
Trotz geopolitischer Unsicherheiten und offener Fragen zur künftigen Handelsordnung – etwa im Zuge der EU-USA-Verhandlungen und der laufenden EU-Initiativen wie dem Steel and Metals Action Plan – bleibt der Konzern bei seiner Ergebnisprognose. Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 erwartet Voestalpine ein EBITDA zwischen 1,40 und 1,55 Mrd. Euro. Positive Impulse sieht das Unternehmen weiterhin in den Bereichen Bahninfrastruktur, Luftfahrt und Lagertechnik.
Foto: Voestalpine AG