Branchentreffen thematisiert Marktentwicklung, Regulierung und Zukunftsperspektiven
Rund 200 Vertreter des Fachgroßhandels und der Lieferantenpartner haben am 18. September am diesjährigen Treffen des Stahlverbunds Phoenix in Bonn teilgenommen. Nach Angaben der Nordwest Handel AG, Dortmund, diente die Veranstaltung als Plattform für den Austausch zu den aktuellen Herausforderungen und Perspektiven der Stahlbranche.
Die deutsche Stahlindustrie befindet sich derzeit in einer Phase grundlegender Veränderungen. Vor diesem Hintergrund wurde die strategische Bedeutung eines engen Dialogs zwischen Handel und Lieferanten hervorgehoben. Nordwest-Vorstand Jörg Simon sprach in seiner Eröffnungsrede über Marktentwicklungen und mögliche Zukunftsszenarien. Dabei ging er auf Fragen der Finanzierung und Liquidität ein und betonte die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld.
Das Programm umfasste Fachvorträge, Diskussionsrunden und Möglichkeiten zum Networking. Ein Rückblick auf die bisherige Entwicklung des Verbunds stand unter dem Motto „Das verflixte 7. Jahr“. Dabei wurden internationale regulatorische Vorgaben, wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie Veränderungen bei Preisen, Absatzmengen und in den Partnerstrukturen analysiert. Eine begleitende Umfrage ergab, dass Fachhändler die konjunkturelle Entwicklung vorsichtiger bewerten als die Lieferanten. Gemeinsam nannten beide Seiten Kostensteigerungen, regulatorische Auflagen und Fachkräftemangel als zentrale Herausforderungen.
Neben einem Vortrag zu Digitalisierungsangeboten von Nordwest standen Gastbeiträge externer Referenten auf der Tagesordnung. Jörg Feger, Bereichsleiter Research beim Bundesverband Deutscher Stahlhandel (BDS), stellte fest, dass der erwartete Aufschwung 2025 ausgeblieben sei. Für 2026 gebe es jedoch belastbare Hinweise auf eine leichte Erholung, trotz anhaltender Belastungen durch internationale Handelshemmnisse und EU-Regulierungen. Marktforscher Martin Langen (B+L Marktdaten) sprach von positiven Impulsen durch steigende Baugenehmigungen, insbesondere im mehrgeschossigen Wohnungsbau, sowie durch Infrastrukturprogramme. Den Abschluss bildete ein Vortrag von Benedikt Böhm, Geschäftsführer von Lupine Lighting Systems und Extremsportler, der Parallelen zwischen sportlichen Erfahrungen und unternehmerischem Handeln zog.
Claudio Kemper, Geschäftsbereichsleiter Stahl bei Nordwest, betonte in seinem Schlusswort die Bedeutung des Treffens als Forum für Austausch und Orientierung in einer wirtschaftlich unsicheren Phase.
Foto: Nordwest