Der metallurgische Anlagenbauer SMS group rechnet für dieses Jahr mit einem Auftragseingang, der nach eigenen Angaben „circa ein Drittel unter dem ursprünglichen Plan“ liegt. Dennoch bekräftigt das Unternehmen seine Wachstumsstrategie und Neuausrichtung auf Zukunftsthemen.
Vom aktuellen Rückgang am stärksten betroffen sei der Anlagenbau, gibt die SMS group bekannt. Dort werde ein langfristig reduzierter Auftragseingang erwartet. Das Service- und Digitalisierungsgeschäft hingegen zeige sich deutlich stabiler und werde weiterhin wachsen, heißt es. „Das liegt an einer Kombination aus Big-Data-Technologien und neuen Geschäftsmodellen wie Equipment as a Service, bei dem Kunden ihre Investitionen in Betriebskosten umwandeln können“, so das Unternehmen in einer aktuellen Pressemeldung.
SMS group: Weitere Industrien im Fokus
Für das künftige Wachstum will die SMS group unter anderem die Felder Service, Digital und Elektrik/Automation stärken. Darüber hinaus plant das Unternehmen, sich führend bei der Dekarbonisierung der Industrie aufzustellen. Kernbestandteile dessen seien der Einsatz von Wasserstoff im Rahmen der CO2-freien Stahlerzeugung sowie eine Projektoffensive im Bereich des Batterie- und Elektroschrottrecyclings.
Zusätzlich zur Einführung neuer Technologien in der Metallindustrie – wie zum Beispiel 3D-Metall-Druck oder die Rückgewinnung von Edelmetallen aus Elektroschrott – beabsichtigt die SMS group, ihre Kompetenzen in andere Industrien zu übertragen. Unternehmensangaben zufolge fallen darunter die Produktion von umweltfreundlichen Synthesegasen zur Herstellung von Treibstoffen oder Energie aus Klärschlamm. „New Horizon“ nennt die SMS group dieses Produktportfolio, das sie künftig außerhalb des Kerngeschäfts diversifizieren will. Das aktuellste Beispiel ist die Inbetriebnahme eines Hochregallagers für Schiffscontainer in Dubai.
Projektverantwortung auf sechs Regionen verteilt
Des Weiteren will die SMS group ihre Unternehmensstruktur anpassen. Zentrale Bestandteile der geplanten neuen Organisation seien eine bereichsübergreifende und internationale Ausrichtung auf Kundenprojekte. „Dazu wird die Projektverantwortung in Vertrieb und Entwicklung anders als heute zukünftig in sechs Regionen liegen“, heißt es seitens des Anlagenbauers. Anstelle der derzeitigen Geschäftsbereiche sollen sogenannte „Centers of Excellence“ (COE) entstehen, die ihre Leistungen und Technologien in die Projekte liefern. Die gesamte Organisation werde dabei von weltweiten „Global Support Functions“ unterstützt
Die neue Struktur plant die SMS group ab dem Frühjahr 2021 umzusetzen. Weitere Details, so das Unternehmen, werden in den kommenden Wochen mit den Gremien diskutiert.
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Quelle: SMS group, Foto: Shutterstock