Mit Eröffnung der Blechexpo 2021 stehen Trends rund um die Blechbearbeitung im Vordergrund. Ein Stammgast auf der etablierten Fachmesse ist das Technologieunternehmen Trumpf. Dessen Geschäftsführerin für Vertrieb und Services, Marcella Montelatici, teilt im exklusiven Interview ihre Sicht auf aktuellen Herausforderungen der Branche und gibt einen ersten Einblick, was Fachbesucher am Stand des Unternehmens erwarten dürfen.
Frau Montelatici, mit welchen Themen und Trends befasst sich die blechbearbeitende Branche derzeit?
Marcella Montelatici: Einer der wichtigsten Trends ist die digitale Vernetzung. Sie ermöglicht es Unternehmen, den erschwerten Wettbewerbsbedingungen der heutigen Zeit zu begegnen. Dazu zählen etwa kleinere Stückzahlen, schnellere Lieferzeiten oder Fachkräftemangel. Dank digitaler Vernetzung können Unternehmen schnell, flexibel und zukunftsfähig fertigen.
Wie begegnet Trumpf dieser Entwicklung?
Montelatici: Trumpf hat für jedes Unternehmen die passende Vernetzungslösung im Programm. Unseren großen Kunden bieten wir große, voll automatisierte Smart Factories an. Eine solche vollständig vernetzte Fabrik betreiben wir auch an unserem Stammsitz Ditzingen und erzielen damit enorme Effizienzsteigerungen bei der Fertigung von Teilen für unsere eigenen Maschinen. Aber auch Kunden, die bei der Digitalisierung ihrer Fertigung noch am Anfang stehen, finden bei uns die passende Lösung für ihren Betrieb. Dazu gehören Einsteigermaschinen, aber auch Vernetzungslösungen für mehr Effizienz wie beispielsweise unser »Sorting Guide«, der die Belegschaft aus der Produktion mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz beim Absortieren von geschnittenen Blechteilen unterstützt.
Inwieweit beeinflusst der Trend zu „grünem“ Stahl Ihr Geschäft, mit Blick auf Extrakosten und möglichen technischen Anpassungen?
Montelatici: Wir haben uns bei Trumpf ambitionierte Klimaschutzziele verordnet. Wir setzen heute schon auf nachhaltige Energieversorgung, reduzieren unseren Energieverbrauch schrittweise und kompensieren nicht vermeidbare Emissionen. Über unsere Klimastrategie bauen wir unser Engagement künftig noch aus. Wir legen bei der Herstellung unserer Maschinen aber schon immer großen Wert auf einen geringen Materialverbrauch. Außerdem bieten wir unseren Kunden Technologien an, mit denen sie in ihrer Fertigung Material sparen können. Dazu gehört beispielsweise eine innovative Lösung für das Nesting, also die Erstellung des Schnittmusters der Bauteile auf der Blechtafel. Dies ermöglicht es der Belegschaft, möglichst viele Teile auf einer Blechtafel auszuschneiden und dadurch Material zu sparen. Mit der additiven Fertigung in Metall, besser bekannt als 3D-Druck, haben wir ein weiteres Verfahren im Programm, das Material spart. Denn unsere 3D-Drucker verwenden nur so viel Metallpulver, wie es für das Bauteil erforderlich ist. Überschüssiges Pulver lässt sich wiederverwenden.