Der Stahlerzeuger voestalpine hat im Geschäftsjahr 2021/22 (1. April 2021 – 31. März 2022) ein Rekordergebnis erzielt. Die Österreicher melden ein „All-Time-High bei Umsatz, Ergebnis und Eigenkapital“. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um über ein Drittel und das operative Ergebnis verdoppelte sich. Und das Betriebsergebnis? Das „vervielfachte“ sich laut Meldung.
Die voestalpine AG hat mit 31. März 2022 sowohl umsatzseitig wie auch ergebnismäßig das erfolgreichste Geschäftsjahr in ihrer Konzerngeschichte abgeschlossen. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 36,9 % auf 14,9 Mrd. EUR. Eine erfreuliche Entwicklung zeigt auch das operative Ergebnis (EBITDA), das sich im Vergleichszeitraum auf 2,3 Mrd. EUR verdoppelte (Geschäftsjahr 2020/21: 1,1 Mrd. EUR). Ausgesprochen positiv entwickelte sich das Betriebsergebnis (EBIT), das von rund 340 Mio. EUR im Vorjahr um ein Vielfaches auf 1,5 Mrd. EUR gestiegen ist. Die EBITDA-Marge beträgt 15,4 %, die EBIT-Marge liegt bei 9,7 %.
Die voestalpine hat in diesem Geschäftsjahr erneut große Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bewiesen. Bei unverändertem Fokus auf effizienzsteigernde Maßnahmen konnten wir die positive konjunkturelle Wirtschaftsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr bestmöglich nutzen. Nach Ausbruch des Ukraine-Krieges gelang es, innerhalb kürzester Zeit mit entsprechend angepassten Maßnahmen den Betrieb abzusichern“, sagt Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG.
Voestalpine verbessert auch das Nettofinanzergebnis
Durch den forcierten Abbau der Verschuldung in den vergangenen Jahren hat sich das Nettofinanzergebnis im aktuellen Geschäftsjahr auf -71,8 Mio. EUR (Vorjahr: -103,4 Mio. EUR) weiter verbessert. Daraus resultiert ein Ergebnis vor Steuern von 1,4 Mrd. EUR (Vorjahr: 234,8 Mio. EUR). Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten beinhaltet ein positives Bewertungsergebnis für voestalpine Texas in der Höhe von 256,6 Mio. EUR. Das Ergebnis nach Steuern ist mit 1,3 Mrd. EUR ebenfalls signifikant gestiegen (Vorjahr: 31,7 Mio. EUR).
Die Verschuldungskennzahl Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) konnte weiter signifikant auf 32,4 % reduziert werden (Vorjahr: 48,5 %). Die Nettofinanzverschuldung ist deutlich auf 2,3 Mrd. gesunken (Vorjahr: 2,7 Mrd. EUR). Das entspricht der niedrigsten Nettofinanzverschuldung zum Geschäftsjahresende seit 2012/13 sowie der geringsten Gearing Ratio seit dem Erwerb von Böhler-Uddeholm im Geschäftsjahr 2007/08. Das Eigenkapital des voestalpine-Konzerns steigt erstmals in der Geschichte des Unternehmens auf mehr als 7 Mrd. EUR.
Kurzer Blick in die Segmente
Die Nachfrage nach den Produkten des Stahl- und Technologiekonzerns entwickelte sich im Geschäftsjahr 2021/22 in fast allen Markt- und Produktsegmenten äußerst robust. Selbst der Geschäftsbereich Automotive, der von unterbrochenen Lieferketten und damit verbundenen Produktionskürzungen stark betroffen war, verzeichnete eine zufriedenstellende Performance. Das Segment Bahninfrastruktursysteme wies erneut eine stabile Entwicklung auf. Das von der Pandemie massiv betroffene Luftfahrtsegment entwickelte sich aufgrund der wirtschaftlichen Erholung ebenso positiv wie der Energiebereich, der von den gestiegenen Öl- und Gaspreisen profitieren konnte. Der Boom im Geschäftsbereich Lagertechnik und Hochregallager, der insbesondere vom stark wachsenden Onlinehandel getragen wird, hielt im letzten Geschäftsjahr unverändert an.
„Wir werden uns weiterhin auf Hightech-Segmente mit höchstem Qualitätsanspruch konzentrieren und gemeinsam mit unseren Kunden Innovationen entwickeln. Erklärtes Ziel bleibt, das wertsteigernde Wachstum des Unternehmens voranzutreiben. Dabei starten wir durchaus positiv ins Geschäftsjahr 2022/23. Wir verfügen über eine ausgezeichnete finanzielle Basis und sehen zumindest bis Sommer eine gute Nachfrage nach unseren qualitativen Produkten in den wichtigsten Segmenten. Ein Unsicherheitsfaktor ist allerdings die derzeit kaum einschätzbare wirtschaftliche Entwicklung im zweiten Halbjahr 2022“, so Eibensteiner.
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Foto: voestalpine AG