Ab August gibt es 6,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten in der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie. Dieses Ergebnis hat die IG Metall am 15. Juni in der vierten Verhandlungsrunde erzielt. Für die Monate Juni und Juli wurde eine einmalige Zahlung von 500 Euro vereinbart. Auszubildende erhalten 200 Euro. Die Laufzeit des Vertrages beträgt 18 Monate und endet am 30. November 2023.
Zudem wurde die Verlängerung der Tarifverträge über Altersteilzeit, zur Beschäftigungssicherung sowie über den Einsatz von Werkverträgen beschlossen. Bis zum 31. Juli wollen IG Metall und Arbeitgeber einen Tarifvertrag für Dual Studierende vorlegen.
Den Tarifvertragsparteien sei es unter großen Anstrengungen gelungen, zu einem gerade eben noch vertretbaren Abschluss zu kommen, erklärte Heinz Jörg Fuhrmann als Vorsitzender des Arbeitgeberverbands Stahl. „Es bleibt zu hoffen, dass die sich am Horizont abzeichnenden Risiken für die deutsche Wirtschaft zumindest nicht ihre volle Wucht entfalten“. Sollte dies dennoch geschehen, fügt Fuhrmann hinzu, „werden die Tarifpartner Lösungen finden müssen“.
Knut Giesler, Verhandlungsführer und IG Metall-Bezirksleiter NRW, betont: „Mit diesem Ergebnis erhalten die Beschäftigten ihren berechtigten Anteil an der momentan sehr guten wirtschaftlichen Situation der Branche.“ Ihm zufolge handelt es sich um die höchste prozentuale Erhöhung der Stahlindustrie seit 30 Jahren.
Der Tarifabschluss betrifft 68.000 Beschäftigte in NRW, Niedersachsen, Bremen und Hessen.