Zum Verhandlungsauftakt der aktuellen Stahl-Tarifrunde hat der Arbeitgeberverband in Nordrhein-Westfalen ein Angebot vorgelegt: Eine Einmalzahlung in Höhe von 2.100 Euro bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten. Die Verhandlungsführer der IG Metall haben das Angebot als unzureichend zurückgewiesen. Demnach gingen die Tarifparteien vorerst ergebnislos auseinander.
Die Forderungen der rund 68 000 Beschäftigten der westdeutschen Stahlindustrie gehen deutlich über das Angebot des Arbeitgeberverbands hinaus. Sie fordern 8,2 Prozent Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung erhalten bleiben. Zwar sei es erfreulich, so Knut Giesler (im Bild), Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall in NRW, dass die Arbeitgeber die aktuell gute Situation der Branchen nicht leugnen und dass bereits in der ersten Verhandlung ein Angebot vorgelegt wurde. „Aber 2.100 Euro für 12 Monate sind in Volumen und Struktur im Vergleich zu unserer Forderung von 8,2 Prozent deutlich zu wenig.“
Wirtschaftlich steht die Stahlindustrie gut da – trotz des Krieges in der Ukraine und Lieferkettenengpässen. Die Auftragsbücher sind bei vielen Stahlherstellern bis zum Herbst voll. In der Flachstahl-. Baustahl- sowie bei den meisten Edelstahlherstellern sind sowohl Auslastung als auch Auftragsbestand stabil. Steigende Rohstoffpreise könnten gut in den Weiterverkauf eingebunden werden, meldet die IG Metall.