ZF arbeitet mit Hochdruck daran, seinen ökologischen Fußabdruck weiter zu reduzieren. Einer der wichtigsten Stellhebel dafür ist der Einkauf von nachhaltig produzierten Materialien wie Stahl. Deshalb hat der Technologiekonzern jetzt eine langfristige Liefervereinbarung mit dem schwedischen Start-up H2 Green Steel abgeschlossen. Zwischen 2025 und 2032 wird das skandinavische Unternehmen ZF jährlich mit 250.000 Tonnen Stahl aus seiner Produktionsstätte in Nordschweden beliefern. Das entspricht zehn Prozent des aktuellen Stahlbedarfs von ZF und spart rund 475.000 Tonnen CO2 pro Jahr.
Weltweit verarbeitet ZF direkt und indirekt rund 2,5 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr. Um seine CO2-Reduktionsziele zu erreichen, hat das Unternehmen eine Vereinbarung mit H2 Green Steel abgeschlossen. Das schwedische Start-up ist 2021 mit dem Ziel gestartet, die Dekarbonisierung der Schwerindustrie, beginnend mit der Stahlindustrie, durch neue Produktionsprozesse und -technologien sowie durch die Nutzung von grünem Wasserstoff zu beschleunigen.
Der Stahl wird in einem vollständig integrierten Produktionsprozess hergestellt, bei dem eine durchgängige Digitalisierung, Strom aus erneuerbaren Energiequellen und grüner Wasserstoff anstelle von Kohle zum Einsatz kommen. Bei der herkömmlichen Stahlherstellung wird Eisenerz durch Erhitzen zusammen mit Kohle reduziert. Dabei läuft eine chemische Reaktion ab, die den Sauerstoff vom Eisen trennt, wodurch CO2 entsteht und freigesetzt wird. Im Produktionsprozess von H2 Green Steel wiederum reagiert grüner Wasserstoff mit Eisenerz ähnlich wie Kohlenstoff, was zur Gewinnung von Sauerstoff führt. Statt CO2 entsteht jedoch als Hauptnebenprodukt nur Wasser.
ZF will auch weitere Erzeuger an Bord holen
„Mit der Einführung CO2-armer Produktionsverfahren und nachhaltiger Produkte befindet sich die Stahlindustrie in einem tiefgreifenden Wandel. Innovative Unternehmen mit neuen Konzepten sind gefragt. Wir unterstützen diesen Wandel durch unsere langfristige Liefervereinbarung mit H2 Green Steel“, sagt Daniele Pontarollo, Leiter der konzernweiten Materialwirtschaft von ZF. Das Unternehmen ist auch mit anderen führenden Stahllieferanten im Dialog, um Möglichkeiten für die Beschaffung von grünem Stahl auszuloten.
„Wir sind davon überzeugt, dass wir durch die enge Zusammenarbeit mit nachhaltigen Lieferanten die vorgelagerten Emissionen deutlich und nachhaltig reduzieren können. Die Kooperation mit H2 Green Steel ist ein hervorragendes Beispiel dafür“, sagt Dr. Michael Karrer, der im ZF-Konzern für Nachhaltigkeit, Umweltmanagement und Arbeitssicherheit verantwortlich ist.
Mit der Vereinbarung reiht sich ZF in eine Reihe durchaus prominenter Abnehmer ein. Meint: In den letzten Monaten hatten beispielsweise Klöcker und Schaeffler Kontingente geordert.