Trumpf zeigt Laseranwendungen für die komplette Prozesskette der Lithium-Ionen-Batteriefertigung auf der Fachmesse Battery Show Europe in Stuttgart. „Von der Elektrodenfertigung über das Kontaktieren der Zellen zu größeren Einheiten bis zum fertigen Batteriepack – wir bedienen die ganze Brandbreite“, sagt Johannes Bührle, Leiter Mobilität bei Trumpf. Das Hochtechnologieunternehmen hat bereits seit Jahren viel Erfahrung mit chinesischen und koreanischen Batterieherstellern bei Laserapplikationen gesammelt und ist heute Partner aller wichtigen Batterieproduzenten, sowohl in Asien wie in Europa und den USA.
Die Titelstrecke der kommenden Ausgabe von stahl + eisen beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der Elektromobilität. Diesen Beitrag finden Sie ergänzend ausschließlich auf stahleisen.de
Man profitiere vom Trend zur Elektromobilität, heißt es seitens des Unternehmens. Allein im vergangenen Geschäftsjahr hat das Hochtechnologieunternehmen eigenen Angaben mehr als 1000 Laser für die Batteriefertigung verkauft. „Die E-Mobilität kommt jetzt weltweit richtig in Schwung. Die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verleihen der E-Mobilität weiteren Schub. Auch in Europa entstehen jetzt Batteriefabriken mit Multi-Gigawatt-Kapazitäten. All diese Fabriken benötigen Laser für ihre Fertigung“, erklärt Bührle.
Heute ist ein Großteil der Anwendungen im Bereich der Hochleistungslaser angesiedelt – es kommen also Laser mit mindestens 3 kW Leistung zum Einsatz. Zur Steigerung der Produktivität in der Fertigung tendieren die Hersteller zu Lasern mit höherer Leistung.
Trumpf beschleunigt mit Scheibenlaser-Schweißsystem die Fertigung der Batteriezellen
Ein Beispiel für die zahlreichen Laseranwendungen in der Batteriefertigung ist das Busbarschweißen, das Kontaktieren einzelner Batteriezellen. Trumpf bietet dafür ein System bestehend aus dem sechs und mehr kW starken Scheibenlaser TruDisk, Bearbeitungsoptiken, Prozessensorik – zum Beispiel für die Kontrolle der Einschweißtiefe – sowie die entsprechende Software und Steuerung an. Das Zusammenspiel dieser Komponenten und das umfassende Anwendungswissen beschleunigt die Produktion der Batteriezellen und verringert den Ausschuss.
Eine weitere Anwendung ist das sogenannte Can-Cap-Schweißen – also das mediendichte Verschließen des Deckels (Cap) mit dem Batteriegehäuse (Can). Trumpf Laser verschließen die mit Elektrodenpaketen bestückten Aluminium-Gehäuse mit dem Deckel poren- und rissfrei. Hohe Qualität ist hier besonders wichtig. Selbst kleinste Risse könnten zu gefährlichen Fehlfunktionen der Batterien führen. Die Trumpf-Technologie BrightLineWeld sorgt für spritzerarmes Schweißen und höchste Prozessstabilität. Herzstück dieses Systems ist ein Zwei-in-eins-Laserlichtkabel mit einem inneren und einem äußeren Faserkern.
Gasdichtes Schweißen von Alu-Wärmetauschern mit Lasern möglich
Das gasdichte Schweißen von Wärmetauschern für Batterie Packs ist besonders anspruchsvoll. Wärmetauscher bestehen aus besonderen Aluminium-Legierungen, die die Hersteller bislang oft noch mittels Löttechnik fertigen. „Der Laser wird mittelfristig die Löttechnik ersetzen. Dafür muss er aber besonders schnell schweißen“, erläutert Bührle. Trumpf hat eine Mehrfach-Fokus-Optik entwickelt, die Schweißgeschwindigkeiten von mehr als 15 Metern pro Minute ermöglicht.