In Wilhemshaven wurde der erste deutsche Standort für den Import von Flüssigerdgas (LNG) offiziell eröffnet. Die Floating Storage and Regasification Unit (FSRU), ein Spezialschiff namens „Höegh Esperanza“ (das spanische Wort für „Hoffnung“), ist am 17. Dezember beladen mit rund 165.000 Kubikmetern LNG angekommen.
Wie das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) mitteilt, wird in den nächsten Tagen die Regasifizierung stattfinden. Dabei wird das LNG meist mit einer Verdampfungsanlage wieder in seinen gasförmigen Zustand gebracht, um anschließend über Pipelines weitertransportiert werden zu können. Ab Januar soll das Schiff eine Regasifizierungskapazität von circa 5 Milliarden Kubikmetern pro Jahr bieten, laut BMWK ein „Meilenstein in der zukünftigen Energieversorgung Deutschlands“.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bezeichnete die Eröffnung als „einen sehr wichtigen Schritt für die Versorgungssicherheit in Deutschland“. Sie zeige, was das Land binnen weniger Monate auf die Beine stellen kann. „Alle Akteure in Bund, Ländern, in den Unternehmen haben sich dahintergeklemmt und alles darangesetzt, eine komplett neue Infrastruktur aufzubauen“, so Habeck. Ein Anleger für die LNG-Spezialschiffe wurde bereits Ende November in Betrieb genommen.
Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven ist eines von fünf staatlich gemieteten FSRU. In Kürze soll auch das Spezialschiff in Brunsbüttel in Betrieb gehen. Dem BMWK zufolge wird dieses zunächst mit Blick auf die Leitungskapazitäten etwa 3,5 Milliarden Kuikmeter Kapazität pro Jahr und ab Ende 2023 jährlich 7,5 Milliarden Kubikmeter Kapazität können. Ebenso ist der Start einer privaten FSRU mit einer Kapazität von circa 4,5 Milliarden Kubikmetern noch in diesem Winter in Lubmin vorgesehen.
Bereits im August wurde zudem eine Absichtserklärung zwischen BMWK, Uniper, RWE und EnBW/VNG über die Belieferung dieser FSRU nterzeichnet. Danach wollen die genannten Unternehmen ihre Lieferfenster für die Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven vom Jahreswechsel 2022/23 bis 31. März 2024 vollständig auslasten.