Das Industrie- und Technologieunternehmen Thyssenkrupp treibt seine Transformation mit der Neuordnung des Portfolios und dem Start seines konzernweiten performanceorientierten Programms „APEX“ voran. Thyssenkrupp rothe erde (Business Unit Bearings), Thyssenkrupp nucera, Uhde und Polysius, die jeweils über Schlüsseltechnologien für die Dekarbonisierung der Industrie verfügen, werden mit Beginn des neuen Geschäftsjahres zum 1. Oktober 2023 im neuen Segment Decarbon Technologies zusammengeführt. Entsprechenden Plänen des Vorstands hat der Aufsichtsrat in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt.
Mit der Schaffung des neuen Segments will sich Thyssenkrupp als Technologieführer für die Energiewende positionieren. Zusätzlich soll der Schritt den bestehenden Kompetenzen für die grüne Transformation volle Sichtbarkeit verschaffen.
Im neuen Segment Decarbon Technologies werden künftig rund 15.000 Mitarbeiter tätig sein. Diese hatten im Geschäftsjahr 2021/2022 einen Umsatz von rund 3 Mrd. Euro erwirtschaftet (pro-forma). Die Zentrale des Segments wird aufgrund der geographischen Nähe zu den Geschäften in Dortmund angesiedelt. Weitere Standorte in Wachstumsregionen wie dem Nahen Osten werden angestrebt. Die Einrichtung unternehmerischer und betrieblicher Mitbestimmung in Form eines Aufsichtsrats und einer Betriebsrätearbeitsgemeinschaft ist geplant. Miguel López, CEO der Thyssenkrupp AG, füjrt das Segment in Personalunion.
Decarbon Technologies umfasst die Geschäfte von vier Unternehmen. Diese vereinen Unternehmensangaben zufolge langjährige Erfahrung, tiefgreifende Expertise im internationalen Anlagenbau, eine umfangreiche installierte Basis und enge Kundenbeziehungen. Dabei handelt es sich auf der einen Seite um Thyssenkrupp Rothe Erde und Nucera, die auf Großwälzlagern der neuesten Generation bzw. Elektrolyseanlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff spezialisiert sind. Auf der anderen Seite stehen Uhde und Polysius. Das Unternehmen Uhde gilt als einer der weltweiten Technologieführer in den Bereichen Ammoniak-Cracking und Ammoniak, einem wichtigen Grundstoff für die Chemie- und Düngemittelindustrie auf ihrem Weg zur Klimaneutralität. Polysius schließlich will mit seinen grünen Technologien inklusive der patentierten Oxyfuel-Anlagen einer der Wegbereiter für den klimaneutralen Umbau der Zementindustrie sein.
Erfolgreiche Portfoliobereinigung und Ausrichtung auf Zukunftsthemen
Thyssenkrupp richtet im Zuge seiner Transformation alle Geschäfte auf Zukunftsthemen und neue Technologien aus. Damit schafft der Konzern die Voraussetzungen, um von den immensen Chancen der grünen Transformation zu profitieren.
Mit der nun beschlossenen Neustrukturierung des Portfolios werden die bisherigen Segmente Multi Tracks und Industrial Components aufgelöst. Die in Multi Tracks verbliebenen Geschäfte Automation Engineering und Springs & Stabilizers werden dem Segment Automotive Technology zugeordnet. Die eingeleiteten Veräußerungsprozesse für beide Einheiten werden fortgesetzt. Auch Forged Technologies (bislang Industrial Components) gehört künftig aufgrund der gleichen Endkundenstruktur zu Automotive Technology. Damit vereinfacht Thyssenkrupp seine Struktur signifikant. Künftig besteht Thyssenkrupp aus den Segmenten Automotive Technology, Decarbon Technologies, Materials Services sowie den Einheiten Steel Europe und Marine Systems. Für letztere sei weiterhin eine Verselbständigung angestrebt, heißt es.
Thyssenkrupp setzt auch auf Performance-Programm „APEX“
Parallel zur Neuordnung des Portfolios rollt Thyssenkrupp das ganzheitliche Performance-Programm „APEX“ aus, um die Erreichung der auf dem Kapitalmarkttag im Dezember 2021 kommunizierten Finanzziele auch in einem anhaltend herausfordernden Umfeld zu unterstützen. Thyssenkrupp strebt mittelfristig eine Bereinigte EBIT-Marge von 4 bis 6 Prozent auf Konzernebene, einen signifikant positiven Wert für den Free Cashflow vor M&A und eine weiterhin verlässliche Dividendenzahlung für seine Aktionäre an.
Miguel López, Vorstandsvorsitzender der Thyssenkrupp AG, sagte: „Thyssenkrupp verfügt in seinen Geschäften über weltweit führende Technologien, um einen großen Teil der heutigen CO2-Emissionen zu reduzieren. Das große Potenzial dieser Geschäfte wollen wir konsequent erschließen und in werthaltiges Wachstum umsetzen. Dafür gründen wir das Segment Decarbon Technologies – unser ‚Grünes Industrie-Powerhouse‘. Zugleich machen wir mit unserem Performance-Programm alle Geschäfte fit, um deren Rentabilität rasch und nachhaltig auf Benchmark Niveau zu steigern und unsere Marktchancen bestmöglich zu nutzen. Beides sind entscheidende Erfolgsfaktoren, wie auf dem Fußballplatz: Durch das Performance-Programm verbessern wir Stabilität, Schnelligkeit und Ausdauer jedes einzelnen Geschäfts; mit Decarbon Technologies bringen wir eine neue Qualität in unsere Offensive.“
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