Der Ressourcen-, und Energieverbrauch in der Baubranche soll kumuliert für 40% der globalen CO2-Emissionen und 40% des Ressourcenverbrauchs stehen, heißt es seitens Kloeckner Metals Germany. Vor diesem Hintergrund will sich die ALHO Systembau GmbH aus Friesenhagen als ein Branchenführer für moderne Modulbauweise als Vorreiter positionieren, mit nachhaltigen Produkten für eine verbesserte Umweltbilanz in der Bauwirtschaft zu sorgen. Als Referenzprojekt sieht man im Unternehmen das Heisenberg-Gymnasium in Dortmund an. Dort soll das erste Modulgebäude Deutschlands entstehen, bei dem für die Raumtragwerke umweltfreundlich erzeugter „grüner Stahl“ der Dachmarke Nexigen von Kloeckner Metals Germany zum Einsatz kommt.
Im Jahr 2022 wurde bei ALHO die „Fachplanung Nachhaltigkeit“ ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um einen gruppenübergreifenden Verbund aus Experten unterschiedlicher Fachrichtungen. Er soll sich der Problemstellung rund um alle Nachhaltigkeitsthemen der Unternehmensgruppe, der Produkte und Standorte widmen. Dies geschehe „ganzheitlich und unabhängig von Vertrieb und Marketing“, heißt es aus dem Unternehmen. Zu den Aufgabenfeldern der Fachabteilung gehört auch die stetige Weiterentwicklung der ALHO-Modulbauweise. So wurde auf der BAU 2023 erstmals die neue ALHO Hybridbauweise der Öffentlichkeit vorgestellt, bei der die Vorteile des Baumaterials Stahl mit den Stärken des nachhaltigen Naturmaterials Holz verbunden werden. Bereits die Herstellung von Modulgebäuden mit konventionellem Stahl sorgt für eine CO2-Reduktion um rund 20% gegenüber dem Massivbau.
ALHO setzt auf „Prime“-Kategorie von Kloeckner Metals Germany
Um Sicherheit und Transparenz beim Bezug umweltfreundlichen Stahls herzustellen, ist ALHO mit Klöckner & Co eine Kooperation eingegangen. Das Unternehmen richtet sein Geschäft an dem „UN Global Compact Business Ambition for 1.5°C“ der SBTi (Science Based Targets Initiative) aus. Dafür wurde die Marke Nexigen ins Leben gerufen. Anbieter in Deutschland ist die Konzerntochter Kloeckner Metals Germany, die transparente, CO2-reduzierte Material-, Service- und Logistiklösungen anbietet, die den Kunden beim Aufbau nachhaltiger Lieferketten helfen.
Bei der Realisierung des Heisenberg Gymnasiums in Dortmund kommt grüner Stahl der Marke Nexigen in der Kategorie „Prime“ zum Einsatz. Das sorge für eine CO2-Einsparung bei der Herstellung von 662 kg CO2-Äquivalente pro t Stahl, heißt es. Damit reduzieren sich die CO2-Äquivalente bei der Herstellung des Modulgebäudes um absolut 316 t oder rund 30% im Vergleich zu Massivbau. Die ersten 82 Raummodule werden bei ALHO für den rund 4.000 qm großen, aus drei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss bestehenden Neubau produziert. Im April 2024 soll das Gebäude bezugsfertig sein.
Was für Kloeckner spricht
Mit Nexigen will Klöckner seine Ambitionen als Pionier einer nachhaltigen Stahlindustrie unterstreichen. Zudem will man damit Kunden ermöglichen, „einfach und verlässlich“ CO2-reduzierte Stahl- und Metallprodukte zu beziehen. Kernstück der Dachmarke ist dabei ein transparentes Klassifizierungssystem für CO2-reduzierte Stahlprodukte. Dieses erweitert die Produktangaben um alle Informationen zu den CO2-Emissionen, die bei der Produktion des Stahls entstehen. Letztlich praktiziert man bei Klöckner diese Kategorisierung in fünf CO2-Reduktionsstufen. Die Ableitung erfolgt dabei aus dem tatsächlichen Fußabdruck des Produkts von der Rohstoffgewinnung, über die Produktion bis hin zum Verlassen des Klöckner-eigenen Lagers ableiten. Die Spanne reicht von „Start“ (Fußabdruck: 1.750–1.400 kg CO2 pro Tonne) bis „Prime“ (400–0 kg CO2 pro Tonne). Innerhalb ein und derselben Produktionsanlage lassen sich Produkte – je nach eingesetzten Rohstoffen und Energiequellen – mit unterschiedlichem CO2-Fußabdruck hergestellen.
„Zeitgemäßer Bildungsbau“ in Dortmund
Dortmund soll als „Vorreiterstadt in Sachen zeitgemäßer Bildungsbauten“, heißt es. Mit dem Heisenberg-Gymnasium als wegweisende Cluster-Schule soll die Stadt dieser Linie treu bleiben. Die Pläne dafür stammen vom Architekturbüro futur drei GmbH. Bei der Umsetzung in Modulbauweise erfolgte eine Zusammenarbeit mit ALHO. Ein Ziel bei der Planung war es, ein optimiertes Oberfläche-zu-Volumen-Verhältnis zu gewährleisten, das gleichzeitig für einen möglichst geringen Wärmeverlust durch die Außenhülle und die bestmögliche Kompaktheit des Gebäudes sorgen soll. Dafür wählten die Architekten einen quadratischen Gebäude-Grundriss. Auf jeder Etage entsteht eine klare Cluster-Mitte, die von den Erschließungskernen eingerahmt wird. Die Cluster sollen zu unterschiedlichen pädagogischen Ansprüchen passen. Instruktions- und Lernphasen können allein, zu zweit oder in Kleingruppen in den zur Cluster-Mitte verglasten Unterrichtsräumen im Klassenverband stattfinden. Innerhalb der Cluster ist ein klassenübergreifendes Lernen möglich.
Ein Lichthof erhellt das Gebäudeinnere. Er bildet als Pendant zum Labor-Garten. Als „Grüne Mitte“ für die Unterrichts-Cluster soll er auch die im Erdgeschoss liegenden Fach-Cluster-Mitten mit Tageslicht versorgen. Großformatige, bodengebundenen Begrünungen an den Ost- und Westfassaden erweitern das Angebot der Grünflächen rundum. Damit sollen sie sowohl im Innen- als auch im Außenraum einen ökologischen und atmosphärischen Mehrwert schaffen. Mit dem Gründach schaffen die Architekten außerdem einen ökologischen Ausgleich für die neu versiegelte Bodenfläche.
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