Das Meet & Connect der ESH EURO STAHL-Handel gibt zahlreiche Impulse für Diskussionen und zur Weiterentwicklung innerhalb der Branche.
Welche Auswirkungen hat der europäische CO2-Ausgleichsmechanismus CBAM? Welche Chancen bietet die Digitalisierung dem mittelständischen Stahlhandel? Und wie kann ich in meinem Unternehmen KI gewinnbringend einsetzen? Zu diesen aktuellen Branchenthemen lieferte das Meet & Connect der ESH EURO STAHL-Handel viele Impulse und Gesprächsstoff weit über das Netzwerktreffen hinaus.
Zahlreiche Entscheider aus dem Kreis ihrer Mitglieder und Lieferanten waren am 16. September der Einladung der ESH ins nordhessische Morschen gefolgt. „Wir sind wirklich froh über die große Zahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern und die positive Resonanz, die wir bei der Veranstaltung erfahren haben“, sagte ESH-Geschäftsführer Jürgen Laukandt für das Team der E/D/E Stahlhandelstochter, das komplett in Morschen vertreten war. Auch die E/D/E Geschäftsführer Dr. Andreas Trautwein (Vorsitz), Peter Jüngst (unter anderem Stahl) und Marco Statt (Informationstechnologie) nutzten die Chance, mit den Führungskräften und Unternehmern aus der Stahlbranche ins Gespräch zu kommen. Das E/D/E (Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler GmbH) ist nach eigenen Angaben Europas führender Einkaufs- und Marketingverbund mit rund 1.000 angeschlossenen mittelständischen Handelsunternehmen im Bereich des Produktionsverbindungshandels und fast 200 weiteren Einzelhändlern.
Initiativen zur Digitalisierung
Thematische Impulse für die zahlreichen Diskussionen am Abend lieferte der Tagungsteil am Dienstagnachmittag. Nach einem Überblick zu aktuellen Entwicklungen im Verbund und im Markt durch Peter Jüngst berichtete ESH-Prokurist Andreas von Helden über die verschiedenen Initiativen zur Digitalisierung, in die E/D/E und ESH derzeit schwerpunktmäßig investieren. Dazu zählen unter anderem die Weiterentwicklung des ESH-Portals, der neue Werkszeugnis-Service sowie die verschiedenen Online-Shops im E/D/E Umfeld, über die auch Stahlprodukte vertrieben werden können. Frank Düringer, Leiter MRO Connecting Solutions, beleuchtete das Prinzip der europaweiten Versorgungsnetzwerke, die sich hinter diesem Konzept verbergen, und machte deutlich, dass in diesem Rahmen auch Stahlprodukte zu den nachgefragten Sortimenten gehören.
Kontroverse Diskussionen folgten auf die Ausführungen von Dr. Ulf Narloch zu CBAM (Carbon Border Adjustment Mechanism/CO2-Grenzausgleichsmechanismus). Der Umweltökonom und Gründer der Berlinger Beratungsagentur CO2iq erklärte die Hintergründe dieser EU-Regelung, die 2026 in Kraft treten wird. Klar ist: Stahl wird dadurch teurer werden. Auf welcher Grundlage die Preissteigerungen berechnet werden und wie hoch sie sein werden, steht hingegen noch nicht fest. Und ob CBAM die europäischen Hersteller im gewünschten Maße schützt und den Weg zum grünen Stahl ebnet? Auch das wird die Zukunft zeigen müssen …
Dass Zukunft gerade jetzt passiert, verdeutlichte zum Abschluss des Vortragsteils der als KI-Speaker bekannte Filmemacher und Unternehmer Florian Arndt. Ob Übersetzungen, das Verfassen von E-Mails oder Protokollen – dies sind nur einige der Tätigkeiten, die künstliche Intelligenz uns abnimmt. Was bereits heute außerdem möglich ist und was möglich wird, beeindruckte die Zuhörer und verdeutlichte, dass es für jeden Unternehmer unerlässlich ist, sich mit KI zu befassen.
Foto: E/D/E