Ein Umsatzplus von zehn Prozent bedeutet für Liqui Moly ein Ergebnis von 800 Mio. Euro. Damit haben die Ulmer ihr selbst gestecktes Jahresziel erreicht und bleiben auf Wachstumskurs. Dabei konnte das Unternehmen u.a. den Wegfall des russischen Marktes ausgleichen. Für die Stahlindustrie hat der Motoröl- und Additivhersteller u.a. Schneideöle im Portfolio.
800 Millionen Euro für das Jahr 2022 war das Ziel beim deutschen Schmierstoffspezialisten. Dieses Ziel wurde vor der Covidpandemie, vor dem Konflikt in der Ukraine und vor der weltweiten Energiekrise festgesetzt. Mehrere Jahre und einige Krisen später stehen in den Büchern 799.746.000 €. „Kaufmännisch gerundet sind 99,97 Prozent mit 100 Prozent gleichzusetzen. Angesichts der massiven Herausforderungen, denen wir begegnen mussten, möchte ich da nun nicht kleinlich sein“, verlautet Geschäftsführer Günter Hiermaier.
„In nahezu allen Exportländern haben wir massive Zuwächse verbuchen können. Teils konnten wir die Absätze verdoppeln. Darunter vor allem die Regionen Naher Osten, Asien sowie Mittel- und Südamerika. Der europäische Markt wächst ebenso, hier kann Frankreich das größte Plus aufweisen. Daneben steigen die USA mit einem Zuwachs von mehr als 30 Prozent zum Absatzmarkt Nr. 2 nach Deutschland auf“, so der Liqui-Moly-Chef. Insgesamt seien alle diese Märkte noch im Aufbau. Die Ulmer setzen in ihrer Strategie auf Internationalisierung, weshalb sie den Export weiter stärken werden. Das soll mit zusätzlichen Verkäufern, Marketingmaßnahmen und neuen Tochtergesellschaften im Ausland erreicht werden. Insgesamt acht zählt das Unternehmen weltweit. „In Deutschland hatten wir im Jahr 2022 ein Wachstum von 15 Prozent. Damit bleibt unsere Heimat auch unser größter Markt.“, ist sich Günter Hiermaier sicher.
Liqui Moly plant mit vergleichbaren Wachstumsraten
Aber nicht nur der Umsatz mit Schmierstoffen steigt, sondern auch die Produktion von Additiven in Ulm. Sie stellt mit rund 18 Millionen Dosen einen weiteren Rekord auf. Zudem wuchs die Zahl der Arbeitsplätze um 76 auf jetzt 1046. Das Unternehmen plant in den nächsten Jahren mit weiterem Wachstum und investiert dafür in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro in den Ausbau und in die Modernisierung der Fertigung. Die zusätzlichen Abfülllinien in der neuen Produktionshalle sollen im zweiten Quartal ihre Arbeit aufnehmen. „Wir rechnen auch in den kommenden Jahren mit ähnlichen Wachstumsraten. Dazu müssen wir die Rahmenbedingungen schaffen. Mich freut es besonders, wenn wir durch unser Wachstum Arbeitsplätze schaffen können“, versichert Günter Hiermaier.
Die Vision des Unternehmens ist ambitioniert: Es möchte im Jahr 2025 eine Milliarde Umsatz erreichen und den Exportmarkt, der jetzt schon zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftet, weiter stärken, wozu das Unternehmen auch die Exportabteilung durch Personal und Strukturen gestärkt habe. „2035 ist das magische Datum für uns“, so Günter Hiermaier. Dieses Jahr markierte die EU im Jahr 2022 als Ende des Verbrennungsmotors in Europa. Bis dahin will man zwei Milliarden Euro Jahresumsatz erreichen, immer mehr Produkte für E-Fahrzeuge sowie alternative Antriebe auf den Markt bringen und in Märkte sowie Segmente vordringen, in denen Motoröl noch weit über das Jahr 2035 entscheidend für Mobilität und Wirtschaft sein wird.
Verstärkung für die Leitung
Liqui-Moly-Chef Hiermaier hat sich für den weiteren Wachstumskurs Verstärkung in die Geschäftsleitung geholt. Der langjährige kaufmännische Leiter, Dr. Uli Weller, ist seit Januar gleichberechtigter Geschäftsführer. „Struktur, Sicherheit und Kontinuität sind das A und O in einem wachsenden Unternehmen. Gemeinsam können wir einfach mehr erreichen. Und wir stellen gleichzeitig sicher, dass das Unternehmen auf Kurs bleibt, falls einer von uns unerwartet ausfällt“, sagt der neu berufene Geschäftsführer Dr. Uli Weller.
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