Der Auftragseingang des Technologiekonzerns ABB hat sich – trotz der Corona-Pandemie – im ersten Quartal robust entwickelt. Auf vergleichbarer Basis ist dieser um ein Prozent angestiegen. Vor allem die Geschäftsbereiche Antriebstechnik und Industrieautomation profitierten „von bedeutenden Großaufträgen“, berichtet das Unternehmen in einer Pressemeldung. An der Börse notierte der Konzern zuletzt mit knapp drei Prozent im Plus.
Der Umsatz ging jedoch in allen Geschäftsbereichen zurück und verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um sieben Prozent auf vergleichbarer Basis. Laut ABB sei dies auf die Produktnachfrage zurückzuführen, die zuerst in China und dann auch in anderen Teilen der Welt nachgab. Zusätzlich seien Systeminstallationen und Servicetätigkeiten durch Mobilitätseinschränkungen beeinträchtigt worden.
Verkauf der ABB-Stromnetzsparte verläuft nach Plan
„Wir gehen davon aus, dass das Geschäft […] im zweiten Quartal durch die Ausgangssperren in vielen Teilen der Welt erheblich beeinträchtigt wird“, kommentiert CEO Björn Rosengren das Quartalsergebnis. „Daher werden wir uns verstärkt darauf fokussieren, die Kosten konsequent zu kontrollieren und die Liquidität zu sichern“. Zugleich werde die Dezentralisierung des Konzerns vorangetrieben. An dem Ziel, den Verkauf der Stromnetzsparte bis Ende des zweiten Quartals abzuschließen, hält ABB weiterhin fest. 2018 hatte das Unternehmen bekanntgegeben, den größten Teil des Geschäftsbereiches für 9,1 Milliarden US-Dollar an das japanische Unternehmen Hitachi zu verkaufen. ABB hingegen will sich stattdessen auf Technologien der digitalen Industrie fokussieren.
ABB gibt derzeit keine Prognosen für das Gesamtjahr 2020 ab. Das Unternehmen geht jedoch davon aus, dass das Ergebnis im zweiten Quartal erheblich beeinträchtigt wird. Auftragseingang und Umsatz dürften gegenüber dem Vorquartal in allen Geschäftsbereichen deutlich sinken. Für den Geschäftsbereich Robotik & Fertigungsautomation wird ein Rückgang um mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet.