Für Industrierohstoffe deuten erste Anzeichen auf eine baldige Erholung hin. Sowohl die Preise für Eisenerz als auch für Schrott seien nach Angaben zweier Institute kürzlich gestiegen.
Erstmalig seit Ende Januar dieses Jahres sind die Preise für Industrierohstoffe im Monatsdurchschnitt gestiegen. So berichtet das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) in einer aktuellen Pressemitteilung. Darin heißt es, die Entwicklung auf den entsprechenden Märkten sei im Mai insbesondere durch die Erholung der chinesischen Industrie geprägt gewesen. Durch die zunehmende Stahlproduktion der Volksrepublik hätten vor allem die Preise für Eisenerz einen starken Anstieg erfahren.
Darüber hinaus würden die Marktteilnehmer in Zukunft eine erhöhte Nachfrage nach Stahl und damit auch Eisenerz erwarten, heißt es im Bericht des HWWI. Hoffnung gäben staatlich finanzierte Infrastrukturprojekte als Reaktion auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Schrottpreise: Belebung nach der Sommerpause?
Die Schrottpreise zogen im Mai um durchschnittlich fünf Euro pro Tonne an, schreibt die Deutsche Industriebank (IKB) in ihrer wöchentlichen Rohstoffpreis-Information. Die türkischen Abnehmer hätten deutlich mehr Mengen geordert, was nicht zuletzt die stabile Stahlproduktion des Landes widerspiegle.
Allerdings sei es nach Angaben der IKB auch in der Türkei von Anfang April bis Mai zu Produktionsunterbrechungen gekommen. Bislang hätten die türkischen Orders das europäische Preisniveau gestützt, während gerade auch die deutschen Stahlwerke nur mit geringer Kapazitätsauslastung agierten.
Daneben sei das Aufkommen bei Neuschrotten aus der Automobilindustrie auf „sehr geringem Niveau“, so die IKB. Altschrotte fielen indes etwas besser an, wenn auch nicht auf Normalniveau. Die Eisenerz-Spotpreise seien infolge von Preisanhebungen australischer Minen im Monatsmittel Mai um über fünf US-Dollar pro Tonne angezogen. Nun würden sie sich in Richtung der Marke von 100 US-Dollar bewegen. Die IKB geht somit von einer Belebung der Schrottpreise nach der Sommerpause aus.
Quelle: HWWI, IKB, Foto: Shutterstock, Bearbeitung: nr