Das B2B-Start-up Laserhub hat eine bedeutende Finanzierungsrunde (Series A) abgeschlossen. Gerade jetzt will das Stuttgarter Unternehmen das frische Kapital nutzen, um sich neue Märkte in Europa zu erschließen.
Die drei Laserhub-Gründer Adrian Raidt, Christoph Rößner und Jonas Schweizer wollen die Mittel in den Ausbau ihrer Tech-Plattform stecken. Mit dieser hat sich das Unternehmen auf die Fahne geschrieben, Anfrage, Bestellung und Lieferung von Metallteilen in einem „schlanken, digitalen Prozess“ zu vereinen. So will es nun auch in neue Fertigungstechnologien wie CNC-Drehen und Rohrlaserschneiden investieren. Allein durch das CNC-Drehen erhofft sich das Start-up Zugang zu einem 100-Milliarden-Markt. Gründer Christoph Rößner erklärt: „Die neuen Verfahren sind bereits auf unserer Plattform integriert. Jetzt konzentrieren wir uns voll darauf, die Fertigungstiefe zu erhöhen, um vor allem die Serienproduktion für Großkunden noch besser abbilden zu können. Unser klares Ziel ist es, mit Laserhub künftig an jeder Transaktion auf dem europäischen Markt für Metallteile beteiligt zu sein.“
Bislang sind die Leistungen von Laserhub in Deutschland, Österreich und Frankreich verfügbar. Bis Ende des Jahres plant das Unternehmen auch den Ausbau der Serviceleistungen rund um den Bestellprozess sowie die Expansion des Angebots in Europa.
Corona-Krise zeigt „verschärfte Notwendigkeit für Veränderung“
Laserhub Mitgründer Adrian Raidt ist sich sicher, dass gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für den nächsten großen Meilenstein gekommen ist. „Schon vor COVID-19 lag vieles bei den Beschaffungsprozessen der deutschen Industrie im Argen“, meint Raidt. „Manuelle, ineffiziente Prozesse beherrschen hier das Bild. Nach wie vor sehen sich Unternehmen mit Metallteile-Bedarf mit einem extrem unübersichtlichen Anbietermarkt konfrontiert.“
Um für einen spezifischen Auftrag den passenden Produzenten in Hinsicht auf Lieferzeit, Preis und Qualität zu finden, vergehen Laserhub zufolge selbst in Nicht-Krisenzeiten oft viele Wochen. Dadurch entständen Verzögerungen und Kosten, die teilweise erheblich sind. Hier biete die Laserhub-Plattform rund 70 Prozent Kostenersparnis bei der Bestellung von Komponenten. Raidt fährt fort: „Die aktuelle Krise hat die Notwendigkeit für Veränderung nur noch verschärft“. Vielen Unternehmen sei in den letzten Wochen vor Augen geführt worden, warum die Ablösung klassischer, manueller Prozesse durch digitale Verfahren unverzichtbar ist. „Jeder Euro Ersparnis, der sich durch eine höhere Effizienz ergibt, zahlt sich gerade aus“, so Raidt.
Laserhub ermittelt automatisch den passenden Produzenten
Mitgründer und CTO Jonas Schweizer erklärt die Vorteile für Laserhub-Nutzer: „Kunden laden die CAD-Dateien ihrer Bauteile einfach auf die Plattform hoch, unser Algorithmus findet auf Basis der Auftragsparameter wie ‘Werkstoff’ und ‘Produktionstechnologie’ den passenden Produzenten aus dem Netzwerk. In nur wenigen Sekunden liegen also alle Daten vor, mit denen der Kunde den Auftrag auslösen kann“. Raidt ergänzt: „Und das Schöne ist: Auch unsere Produzenten profitieren, da sie automatisiert gut aufbereitete Aufträge erhalten, ohne einen Cent in die Akquise zu investieren. Ein probates Mittel, um den eigenen Maschinenpark voll auszulasten.“
Laserhub zufolge nutzt der Großteil von den angegeben 3.500 Kunden die Plattform regelmäßig. Ein Drittel löse sogar bereits die zweite Bestellung innerhalb von 14 Tagen aus. „Neben vielen Handwerksbetrieben und KMU zählen auch große, international agierende Unternehmen zum Kundenstamm“, schreibt das Unternehmen in einer Pressemeldung. Mit an Bord seien beispielsweise Palfinger oder Siemens. Zu den Investoren gehören der Münchner Wachstumskapitalgeber Acton Capital sowie Project A und Point Nine aus Berlin.