Nachfrageeinbruch bei Voestalpine: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie brachten bei dem Konzern hohe Verluste mit sich. Operativ vor Zinsen und Steuern ist es ihm jedoch gelungen, sich in den schwarzen Zahlen zu halten.
Für den österreichischen Konzern Voestalpine war das erste Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 von roten Zahlen geprägt. Wie das Unternehmen am Mittwoch bekanntgab, fiel unter dem Strich ein Verlust von 70 Millionen Euro an nach einem Gewinn von 90 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Im direkten Vergleich reduzierte sich auch der Umsatz um 28,1 Prozent von 3,3 auf 2,4 Miliarden Euro.
Die Entwicklung ist laut Voestalpine insbesondere auf die Geschäfte in Europa zurückzuführen, wo der Konzern nach eigenen Angaben rund zwei Drittel seines Umsatzes erzielt. Der Stillstand der Automobilindustrie, aber auch die generelle Schwäche im industriellen Bereich hätten demnach alle vier Divisionen belastet. Der starke Nachfragerückgang habe zudem zu sinkenden Stahlpreisen geführt, die sich zusätzlich negativ auf das Ergebnis ausgewirkt hätten.
Positives operatives Ergebnis im ersten Quartal
Während die Wirtschaft in Nord- und Südamerika auch einen deutlichen Abschwung erlebte, konnte Voestalpine von der guten Stahlkonjunktur in China profitieren. In der Volksrepublik – so meldet es der Konzern – befindet sich die Auslastung wieder auf Vorkrisenniveau. „Wir haben es geschafft, uns sehr rasch an die völlig neue Situation anzupassen. Trotz der äußerst herausfordernden, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gelang es der Voestalpine im 1. Quartal 2020/21, ein positives operatives Ergebnis EBITDA zu erzielen“, so Vorstandsvorsitzender Herbert Eibensteiner. Das sei vor allem auf ein „konsequentes Kostenmanagement“ und die „rasche Umsetzung von ergebnisoptimierenden Maßnahmen im gesamten Konzern“ zurückzuführen, erklärt Eibensteiner. Darüber hinaus verfüge das Unternehmen nach wie vor über eine ausreichende Liquidität.
Voestalpine erwartet Gewinn zwischen „600 Millionen und einer Milliarde Euro“
Angesichts einer Prognose für das laufende Geschäftsjahr steht für Voestalpine fest: „Mit dem Ende des Lockdowns im 1. Quartal hat eine stufenweise Erholung der Nachfrage eingesetzt.“ Das Ausmaß der Verbesserung variiere dabei nach Regionen und Marktsegmenten. Im zweiten Geschäftsjahr sei über den Sommer mit saisonal bedingt etwas schwächerer Nachfrage, etwa aufgrund von Kundenstillständen, zu rechnen. „Die Stärke wie auch die Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Erholung wird daher erst gegen Ende des 2. Geschäftsquartals fundierter einschätzbar sein“, heißt es.
Der Fokus des Voestalpine-Konzerns richtet sich nach eigenen Angaben weiterhin auf Kostenmanagement und Ergebnisstabilisierung. Gleichzeitig blieben die Anstengungen im Bereich Working Capital Management hoch und Ausgaben für Investitionen niedrig. So will das Unternehmen sowohl den Cashflow als auch die Bilanzstruktur stärken. Vor diesem Hintergrund rechnet Voestalpine im laufenden Geschäftsjahr mit einem Gewinn (EBITDA) zwischen „600 Millionen und einer Milliarde Euro“.
Quelle: Voestalpine, Foto: Shutterstock