2016 haben sich mit „HYBRIT“ (Hydrogen Breakthrough Ironmaking Technology) der Stahlerzeuger SSAB, die Bergwerkgesellschaft LKAB und der Energiekonzern Vattenfall zusammengefunden, um an der Dekarbonisierung der schwedischen und finnischen Stahlindustrie zu arbeiten. Nun wollen die Partner mit dem Vorhaben erste Erfolge erzielt haben. Nach eigenen Angaben sind im Pelletwerk von LKAB Versuche mit fossilfreien Brennstoffen gelungen, sodass „die weltweit ersten fossilfreien Eisenerz-Pellets“ nun „in greifbarer Nähe“ seien.
Markus Petäjäniemi, Senior Vice President Market and Technology bei LKAB, zeigt sich sichtlich erfreut über die jüngsten Ergebnisse. Ihm zufolge stellen diese „einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Lieferung der weltweit ersten fossilfreien Eisenerz-Pellets und weiter in der Wertschöpfungskette für fossilfreien Stahl dar“. Dessen Produktionsprozesse – so das Projektziel – sollen in Schweden und Finnland bis 2035 gänzlich ohne fossile Brennstoffe auskommen. Damit will HYBRIT dazu beitragen, Schwedens CO2-Ausstoß um zehn Prozent und den Finnlands um sieben Prozent zu verringern.
Konkret geben die HYBRIT-Unternehmen an, derzeit Großversuche in einem der bestehenden Pelletwerke von LKAB in Malmberget durchzuführen. Ziel sei, dort fossiles Öl durch Bioöl zu ersetzen und die Emissionen für den Betrieb während der Testphase – die bis 2021 andauern soll – um 40 Prozent zu reduzieren.
Darüber hinaus testen die Partner in HYBRIT alternative Brennstoffe zur Beheizung des Pelletprozesses, die auf fossilfreier Elektrizität und Biobrennstoffen basieren. Dazu sollen Wasserstoff und Plasma gehören. Auch diese Ergebnisse seien „vielversprechend“, müssten aber noch weiter entwickelt werden.
Derzeit laufen Vorbereitungen für den Bau eines temporären Wasserstoffspeichers. Den Bau einer Pilotanlage für fossilfreien Eisenschwamm (DRI/HBI) in Luleå wollen die Unternehmen im Laufe des Sommers abschließen.