Die Montanuniversität Leoben entwickelt derzeit eine innovative Technologie mit dem Ziel, Carbon und Wasserstoff CO2-neutral aus einer Hand zu gewinnen. Unterstützt wird sie dabei von namhaften Industriepartnern: Mit an Bord sind die Steel Division des Voestalpine-Konzerns, der Anlagenbauer Primetals Technologies, Wien Energie sowie der Projektkoordinator RAG.
Durch die Anwendung verschiedener Pyrolyse-Verfahren wird der Rohstoff Methan (Erdgas) emissionsfrei in Carbon und Wasserstoff zerlegt. Auf diesem Wege erhält man einerseits den speicherbaren und klimaneutralen Energieträger Wasserstoff und gleichzeitig den wichtigen und derzeit knappen Rohstoff Carbon. „Diese Zukunftstechnologie vereint die Ziele Dekarbonisierung, Transformation von und zu Energieträgern sowie die Erzeugung von kritischen Rohstoffen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Peter Moser, der als Vizerektor der Montanuniversität Leoben das Projekt im Rahmen des Resources Innovation Center Leoben koordiniert und vorantreibt. „Das aus der Pyrolyse gewonnene hochwertige Carbon hat das Potential, vielfältige nachhaltige Technologien erst zu ermöglichen und zu revolutionieren.“
Carbon gilt als extrem wertvoller, industrieller Rohstoff für die nachhaltige Produktion von Baustrukturen, Computerchips, Kohlenstofffasern und vielen anderen Bereichen in der Hightech-Industrie. Der parallel gewonnene Wasserstoff ist analog zu Carbon klimaneutral und flexibel in vielen verschiedenen Sektoren, unter anderem als wichtiger Energieträger zur Erreichung der Klimaziele, einsetzbar. Darüber hinaus kann Wasserstoff in vorhandenen Lagerstätten saisonal in großen Mengen gespeichert, umweltfreundlich in bestehenden Gasleitungen nach Kundenbedarf transportiert werden und erhöht dadurch die Versorgungssicherheit.
Auch an den voestalpine-Standorten Linz und Donawitz wird bereits intensiv an den Stahlproduktions- und Wasserstofftechnologien von morgen geforscht. Beispielsweise stellt die Pilotanlage H2FUTURE zur großtechnischen Produktion von grünem Wasserstoff eine wichtige Grundlage für eine CO2-arme Stahlherstellung dar.
Quelle: Montanuniversität Leoben, Voestalpine; Foto: Karin Lohberger