Die Deutsche Bank und Primetals Technologies haben ein Absicherungskonzept vereinbart, das Währungsoptionen an Nachhaltigkeitsziele knüpft. Damit schaffen die Partner einen Rahmen für etwaige Finanzierungen in den Bereichen Environment, Social und Governance (ESG).
Durch den abgeschlossenen Rahmenvertrag kann der Anlagenbauer mit Sitz in London, Großbritannien über vier Jahre und unterschiedliche Währungen optionale Absicherungsgeschäfte mit der Bank abschließen. Verfehlt Primetals Technologies die vereinbarten Nachhaltigkeitsziele, zahlt das Unternehmen einen vordefinierten Betrag an eine vertraglich festgelegte Nichtregierungsorganisation (NGO).
Primetals Technologies: „Hohem Fremdwährungs-Risiko ausgesetzt“
Die möglichen Währungsabsicherungen erfüllen dabei die Vorgaben des neuen Rahmenwerks zu nachhaltigen Finanzierungen, das die Deutsche Bank Ende Juli veröffentlicht hat. Damit hat die Bank Kriterien für die Einstufung von ESG (Environment, Social, Governance)-Finanzierungen geschaffen, die sich an den neuen EU-Richtlinien orientieren.
Als global agierende Gruppe mit mehr als 60 Standorten ist Primetals Technologies nach eigenen Angaben „einem hohen Fremdwährungs-Risiko ausgesetzt“. Um das Unternehmen vor nachteiligen Kursschwankungen zu schützen und Kurs-Spekulation zu unterbinden, sei das Sicherungsgeschäft bei den wichtigsten Bankpartnern zentralisiert.
Währungsabsicherung ist an Nachhaltigkeitsziele gekoppelt
Finanzprodukte, die ESG-Kriterien erfüllen, erfreuen sich seit einigen Jahren steigender Nachfrage: Investoren wollen den Wunsch nach Rendite verstärkt mit persönlichen oder institutionellen Werten in Einklang bringen. Sicherheit am Arbeitsplatz, Umweltverschmutzung und Klimawandel stehen dabei oft im Vordergrund. Da die Stahlproduktion bis zu zehn Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verursacht, stehen Anbieter von Dekarbonisierungs- und Automationslösungen im Zentrum dieser Entwicklung.
Die Währungsabsicherung ist dabei an mehrere Nachhaltigkeitsziele gekoppelt. Dazu gehört beispielsweise der Anteil der verkauften Projekte am Gesamtumsatz, der zu einer Reduktion von Treibhausgasemissionen beim Kunden führt. Gemessen wird das Verhältnis von Umsatz zu Aufwendungen für Forschung und Entwicklung für Produktlösungen, die zu einer verbesserten Ressourceneffizienz führen.
Ebenfalls als Maßstab gilt die Förderung einer sicheren und gesunden Arbeitsumgebung für alle Mitarbeiter von Primetals Technolgies. Die Partner haben sich bei der Auswahl der Ziele von Environmental Resources Management (ERM) beraten lassen. Das unabhängige Beratungsunternehmen prüft und zertifiziert, ob die Ziele über die gesamte Laufzeit der Option eingehalten werden.