Salzgitter Flachstahl will an seinem gleichnamigen Standort in Niedersachsen eine Demonstrationsanlage zur Herstellung von direktreduziertem Eisen (DRI) errichten. Mit dessen Lieferung hat der Stahlproduzent das italienische Unternehmen Tenova beauftragt.
Die Anlage – die den Namen „μDRAL“ trägt – greift auf bis zu 100 Prozent Wasserstoff als Reduktionsmittel zurück, so Tenova in einer Pressemeldung vom 17. Dezember. Im Falle schwankender Verfügbarkeiten könne sie jedoch auch mit Erdgas betrieben werden. Die nominale Produktionskapazität betrage 100 Kilogramm pro Stunde. Das produzierte DRI will Salzgitter im Trägerwerk Peine verwenden, sowohl im Hochofenprozess zur Einsparung von Einblaskohle als auch im Elektrolichtbogenofen. Basis für die Anlagentechnik ist die sogenannte „Energiron“-Technologie, die Tenova gemeinsam mit Danieli entwickelt hat.
Das Projekt wird durch die deutsche Bundesregierung gefördert. Bei der Übergabe des entsprechenden Bescheids durch Bundesumweltministerin Svenja Schulze sagte Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann: „Der Salzgitter-Konzern festigt mit dem Bau der ersten flexibel mit Erdgas und Wasserstoff betriebenen DRI Anlage seine Rolle als Vorreiter in puncto Dekarbonisierung der Stahlindustrie. Aus deren Betrieb werden wir weitere Kenntnisse erlangen, um in wenigen Jahren auf Anlagen im weitaus größeren Maßstab produzieren zu können.“
Quelle, Foto: Tenova