Der Salzgitter-Konzern hat von Bundesumweltministerin Svenja Schulze einen Förderbescheid in Höhe von fünf Millionen Euro erhalten. Vorgesehen ist dieser für den Bau einer flexibel mit Wasserstoff und Erdgas zu betreibenden Eisenerz-Direktreduktionsanlage (DRI).
Mit dem Förderbescheid will der Stahlhersteller „seine Rolle als Vorreiter in puncto Dekarbonisierung der Stahlindustrie“ festigen, so Vorstandsvorsitzender Heinz Jörg Fuhrmann. Dieser erklärt: „Aus dem Betrieb dieser kleineren Installation werden wir die erforderlichen Kenntnisse erlangen, um in wenigen Jahren auf Anlagen im großindustriellen Maßstab produzieren zu können.“ Seitens des Bundesumweltministeriums (BMU) fällt damit der Startschuss des Förderprogramms „Dekarbonisierung in der Industrie“. Es soll dazu beitragen, dass schwer vermeidbare, prozessbedingte Treibhausgasemissionen in energieintensiven Branchen durch den Einsatz innovativer Techniken möglichst weitgehend und dauerhaft reduziert werden.
Die Auftragsvergabe für den Bau wird Salzgitter zufolge „zeitnah“ erfolgen. Die Wasserstoff-Produktion soll dann im ersten Halbjahr 2022 starten. Zunächst will das Unternehmen das direkt reduzierte Eisen im Hochofenprozess zur Einsparung von Einblaskohle und im Elektrolichtbogenofen des Werkes Peine einsetzen.
Mit der neuen DRI im Demonstrator-Maßstab will Salzgitter den nächsten Schritt seines Technologiekonzepts SALCOS realisieren. Mit letzterem hat der Konzern mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung die Grundlagen für eine nahezu CO2-freie Stahlproduktion geschaffen. Zentrales Element ist aus regenerativen Quellen erzeugter Strom, der für die Produktion grünen Wasserstoffs mittels Elektrolyse eingesetzt wird. Dieser ersetzt in Direktreduktionsanlagen den Kohlenstoff, der derzeit im konventionellen Hochofenprozess verwendet wird, um aus Erzen Eisen zu gewinnen. Der Salzgitter-Konzern hat bereits mehrere Windkraftanlagen und Wasserstoffelektrolyseure installiert.
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