Der internationale Feuerfestkonzern RHI Magnesita investiert nachhaltig in seinen Standort Urmitz. Bis Dezember soll ein neuer 125 m langer Tunnelofen fertig sein – das große Bild zeigt den Bauplatz. Inklusive aller weiterer Maßnahmen fließen 23 Mio. Euro in die Modernisierung.
Das Ziel der Maßnahmen: Das traditionsreiche Werk im Ortsteil Kärlich der rheinland-pfälzischen Stadt Mülheim-Kärlich soll als Hub für nicht-basische Feuerfestprodukte ausgebaut und umgerüstet werden. Durch die umfassende Modernisierung erhöht sich nicht nur das Produktionsvolumen, auch die Energieeffizienz steigt um zehn Prozent. Das passt zur Nachhaltigkeitsstrategie, die Constantin Beelitz, Regional President Europa, GUS und Türkei, im Interview mit stahl + eisen (Ausgabe 5/21) ausführlich erläutert hatte. Mitte Juni gab es eine Werksbesichtigung, bei der sich auch Stadtbürgermeister Gerd Harner und Ortsbürgermeister Norbert Bahl ein Bild machten. Besonders vorteilhaft aus ihrer Sicht: Der Standort wächst um 70 Mitarbeiter auf planmäßig 370 Angestellte. Die meisten von ihnen werden wohl vom gut 15 km entfernten Standort Kruft übernommen, der geschlossen wird.
80 Prozent der Abnehmer in 300 km Umkreis von RHI Magnesita Urmitz
Bei der Werksführung mit Baustellenrundgang erläuterte Werksleiter Markus Pung, was vor Ort gemacht und wie die Baumaßnahmen konkret umgesetzt werden. Herzstück der neuen, etwa 300 Meter langen Produktionskette wird der automatisierte Tunnelofen mit Klimakammern sein. Seine Fertigstellung ist zum Jahresende anvisiert. Rajah Jayendran (Senior Vice President, Head of Operations RHI Magnesita) erläuterte die Vorteile der Maßnahme: „Kleinere Werke können keine optimalen Stückzahlen mehr produzieren. Heute sind größere Werksstrukturen wegen Synergieeffekten, Logistik, Automatisierung und Digitalisierung notwendig.“ Constantin Beelitz, bei RHI verantwortlich für das Europageschäft, ergänzte einen weiteren Vorteil, der für Urmitz spricht: „In einem Umkreis von 300 km sitzen 80 Prozent der Firmen, die wir beliefern. Diese Nähe zu den Kunden ist unser Vorteil und die Investition daher von strategischer Bedeutung.“
In Ausgabe 05/2021 von „stahl + eisen“ verriet Constantin Beelitz, was sein Haus speziell in Urmitz sowie allgemein hinsichtlich Dekarbonisierung vorhat. Sie wollen mehr wissen? Dann finden Sie hier Informationen zum Abonnement sowie die Möglichkeit, Einzelausgaben zu erwerben.
