Um CO2-Emissionen zu senken, setzt die Salzgitter AG auf verschiedene Technologien zur klimafreundlichen Stahlproduktion eingeführt. Nun gelang im Wasserstoffprojekt GrInHy2.0 ein weiterer technologischer Durchbruch.
Im Sommer 2020 hatte das Unternehmen Sunfire einen leistungsstarken Hochtemperatur-Elektrolyseur (HTE) zur energieeffizienten Wasserstofferzeugung an Salzgitter Flachstahl ausgeliefert. Jetzt meldete die Salzgitter AG einen wichtigen Meilenstein, wie Projektleiter Simon Kroop von der Salzgitter Mannesmann Forschung erläutert:
„Erstmalig produzierte die Anlage 200 Nm3 grünen Wasserstoff pro Stunde. Zudem können wir den elektrischen Elektrolyseur-Wirkungsgrad von 84 %el,LHV nachweisen. In dieser Größenordnung hat das noch niemand vor uns geschafft. Zum Vergleich: Andere Elektrolyse-Technologien wie Alkali oder PEM erreichen lediglich Wirkungsgrade um die 60 %el,LHV.“
„Die Anlage läuft bei Betriebstemperaturen von 850 °C und nutzt Wasserdampf aus der Abwärme der Stahlproduktion in Salzgitter“, erklärt Konstantin Schwarze, Head of Large Systems Product Development bei Sunfire. Von daher benötige der Hochtemperatur-Elektrolyseur „viel weniger Strom als herkömmliche Technologien“, um große Mengen grünen Wasserstoff zu produzieren, heißt es. Im Rahmen von GrInHy2.0 konnten wir den hohen Wirkungsgrad nun auch im Megawatt-Maßstab nachweisen“, führt Schwarze weiter aus.
Hintergrund zu GrinHy2.0
Um den eigenen CO2-Fußabdruck bis 2033 drastisch zu senken, verfolgt der der Stahl- und Technologiekonzern Salzgitter AG bekanntlich das Programm Salcos – Salzgitter Low CO2 Steelmaking, dem auch das EU-geförderte Wasserstoffprojekt GrInHy2.0 angehört. In dessen Rahmen wird der weltweit größte Hochtemperatur-Elektrolyseur zur Herstellung von grünem Wasserstoff erprobt. Entwickelt und produziert wurde der Hochtemperatur-Elektrolyseur vom Dresdner Elektrolysehersteller Sunfire. Die Anlage basiert auf der innovativen SOEC-Technologie (Solid Oxide Electrolysis Cell); sie zerlegt mithilfe von erneuerbarem Strom Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff. Das Elektrolyse-Verfahren selbst ist nicht neu – doch die SOEC-Technologie von Sunfire zählt zu den weltweit effizientesten. Neben Salzgitter Flachstahl und Sunfire sind auch die Salzgitter Mannesmann Forschung, das SMS-Group Unternehmen Paul Wurth, Tenova und die französische Forschungseinrichtung CEA am GrInHy2.0 Projekt beteiligt.
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Torsten Paßmann; Foto: Salzgitter AG