Der Anlagenbauer Primetals Technologies hat von Tokyo Steel für den Standort Okayama eine Endabnahme erhalten. Im Auftrag ging es um die Modernisierung der kontinuierlichen Beiztandemlinie. Erstmalig erfolgte dabei die Installation eines iBox-Beiztanks für in einem Elektrostahlwerk produzierte Stahlgüten. Als Konsequenz soll der Energieverbrauch niedriger sein – und die Beizeffizienz höher.
Primetals Technologies erhielt kürzlich das Endabnahmezertifikat für die Modernisierung der kontinuierlichen Beiztandemlinie für Warmband im Werk Okayama von Tokyo Steel Co., Ltd. Das Projekt umfasste die Installation eines iBox-Beiztanks aus Polypropylen mit Steuerung der Säurekonzentration und den Einbau eines 50-Tonnen-Zunderbrechers. Die iBox Technologe stellt ein energiesparendes, hocheffizientes Beizsystem dar, das bereits in 23 integrierte Hüttenwerken weltweit Eingang gefunden hat. Das in Okayama bei Tokyo Steel installierte System erreicht die gleiche Produktivität beim Beizen und eine Senkung des Energieverbrauchs sowohl in integrierten als auch in EAF-basierten Hüttenwerken.
Funktion der iBox von Primetals Technologies
Im Rahmen des Projekts erfolgte der Austausch des seit 1995 aktiven Kreuzinjektionsbeizsystems für die säurebeständige Ausmauerung durch die iBox. Die iBox besteht aus Polypropylen, einem überlegenen Wärmespeichermaterial. Sie verbessert die Beizkapazität ohne den Einsatz einer elektrischen Pumpe, die in herkömmlichen Strahlbeizbehältern zur Umwälzung der Säurelösung erforderlich ist.
Im Inneren der iBox befinden sich Tauchkästen, durch die die Bänder auf Rollen und Kufen geführt werden. Die Tauchkästen bilden einen schmalen rechteckigen Kanal, der eine starke Scherströmung erzeugt, die im Beizprozess zur Beschleunigung der Säure-Flüssigkeit-Reaktion eingesetzt wird. Darüber hinaus regelt das Acid Concentration Control System (ACCS) die Säurezufuhr in jedem Tank, indem es den von Primetals Technologies entwickelten Algorithmus zur Vorhersage und Berechnung des Entzunderungfortschritts und der Beizreaktion verwendet. Die Beizanlage verarbeitet warmgewalzten Coils mit einer Dicke von 1,5 bis 6,0 Millimetern und einer Breite von 840 bis 1.340 Millimetern.
Als einer der größten japanischen Stahlproduzenten, der auf Elektrostahlerzeugung setzt, betreibt Tokyo Steel vier Produktionsanlagen in Japan und war in den letzten acht Jahren in Folge der führende Hersteller von H-Träger. Das Portfolio umfasst eine breite Palette von Produkten, wie H-Träger, Bleche und warmgewalzten Coils. Mit Blick auf den Trend zu grünem Stahl hat sich das Unternehmen eine langfristige Umweltvision gegeben – „Tokyo Steel EcoVision 2050“. Mit einer Politik, die den Schwerpunkt auf Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft legt, ist das Unternehmen führend in der Branche in Bezug auf Umweltbewusstsein.
Hintergrund/Geschichte
Die erste Auslieferung des iBox-Beizsystems erfolgte 1954. Abnehmer die Nippon Steel Sheet Company Osaka Works (heute Nippon Steel Corporation Setouchi Works in Osaka); Lieferant war Mitsubishi Heavy Industries, Ltd. Hiroshima Shipyard and Machinery Works, das Vorgängerunternehmen und heutige Mutterunternehmen von Primetals Technologies Japan. Seitdem hat Primetals Technologies das Beizsystem in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Weltweit wurde über 100 Anlagen installiert.
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