Der Aufsichtsrat der voestalpine AG hat Ende März die erste wichtige Entscheidung für den Umstieg von der kohlebasierten Hochofentechnologie auf die grünstrombetriebene Elektrolichtbogenofentechnologie getroffen. Meint: Der Konzern startet im Sommer 2022 mit der Freimachung der notwendigen Baufelder sowie mit infrastrukturellen Umbauarbeiten an seinen beiden Standorten in Linz und Donawitz. Die dafür veranschlagten Investitionskosten belaufen sich auf dieser Stufe der Dekarbonisierung auf einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag.
Im nächsten Jahr entscheidet der Aufsichtsrat final über die Investition der beiden Elektrolichtbogenöfen (EAF); deren Bau wird 2024 starten. Anfang 2027 soll jeweils ein Elektrolichtbogenofen in Linz und Donawitz in Betrieb gehen. Die Gesamtinvestitionskosten betragen aus heutiger Sicht rund eine Milliarde Euro. Durch diese Technologieumstellung können die CO2-Emissionen signifikant um rund 30 % gesenkt werden. Das entspricht einer Einsparung von rund 3 bis 4 Mio. t CO2 pro Jahr; und das wiederum macht fast 5 % der jährlichen CO2-Emissionen Österreichs aus.
„Wir haben mit greentec steel einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion entwickelt und sind bereits weitgehend startbereit. Damit der Zeitplan hält, bedarf es jedoch entsprechender Rahmenbedingungen wie ausreichend erneuerbare Energie zu wirtschaftlich darstellbaren Preisen sowie leistungsfähige Netze“, sagt Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG. Das Interesse an „grünem Stahl“ nimmt kontinuierlich zu. „Derzeit bildet sich ein Markt für grünen Stahl in Europa, diese Entwicklung wird insbesondere von der europäischen Automobilindustrie vorangetrieben“.
Dekarbonisierung mit dem Claim „greentec steel“
Die voestalpine hat in den vergangenen Jahrzehnten Luftemissionen und Energieverbrauch auf das technologische Minimum reduziert. Eine weitere signifikante Reduktion der CO2-Emissionen ist nur auf Basis eines grundlegenden Technologiewandels möglich. Der Konzern wird mit greentec steel seinen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Konkret plant der Konzern in einem ersten Schritt ab 2027 den sukzessiven Umstieg von der kohlebasierten Hochofentechnologie auf grünstrombetriebene Elektrolichtbogenofentechnologie.
Langfristig strebt die voestalpine eine CO2-neutrale Stahlproduktion auf Basis grünen Wasserstoffs an und forscht bereits intensiv an vielversprechenden Breakthrough-Technologien.
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