Die A 45-Sperrung ist nicht nur für Lüdenscheid ein Problem, sondern auch für Unternehmen aus Plettenberg und dem gesamten Südkreis. Was an sich schon katastrophal genug wäre, wird durch die Sperrung der B 236 noch verschlimmert.
„Wir haben alle Riesenprobleme“, sagt Dr. Sabine Wallmann, Geschäftsführerin des Schrottrecyclers Herzhoff GmbH in Plettenberg. „Man muss auch sehen, dass die A 45-Sperrung die ganze Region betrifft, den gesamten südlichen Märkischen Kreis bis in den Kreis Olpe hinein.“
Schrottfluss ist unterbrochen
Die Firma Herzhoff sitzt in Plettenberg-Eiringhausen, direkt neben der Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft. Spezialisiert ist das Unternehmen auf die Entsorgung von hochwertigem Neuschrott aus der stahlverarbeitenden Industrie. Den erhält es von den Unternehmen aus dem Großraum Plettenberg, zum Beispiel Gratschrotte, Putzen, Späne oder Stanzreste. Die werden in dem Recycling-Unternehmen aufbereitet und sortiert, neben Stückigkeit insbesondere im Hinblick auf die Legierungen, sodass dieser Qualitätsschrott dann genau nach den gewünschten Spezifikationen an die Stahl- und Gießerei-Industrie geliefert werden kann. „Das Problem ist, wir bekommen unsere Ware zum Teil nur mit großen Umwegen zu unseren Abnehmern“, erklärt Wallmann. Dabei ist die Herzhoff GmbH vor dem Hintergrund der A 45-Sperrung noch besser dran als viele andere Unternehmen an der Lenneschiene. Denn der eigene Bahnanschluss wirkt sich hier laut Wallmann eher positiv aus, zudem sei das recycelte Material prädestiniert, um mit der Bahn verschickt zu werden.
Die Bahn kann keine Alternative sein
„50 Prozent der Fracht, mal etwas mehr, mal weniger, zu den Stahlwerken und Gießereien an der Ruhr und in ganz Europa können wir mit der Bahn verladen. Mehr ist aber nicht drin. Nicht weil wir das nicht wollen, sondern weil die Bahn das nicht leisten kann beziehungsweise Kundenwünsche dem entgegenstehen“, stellt Wallmann fest. Mehr Waggons nach Plettenberg zu bekommen sei oft nicht möglich, die Verfügbarkeit sei seit Jahren dramatisch. Die anderen 50 Prozent der Lieferungen liefen über die Straße.
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