Stahlschrott ist grundsätzlich ein hochwertiger Recyclingrohstoff für den Einsatz im Hochofen. Um den Anteil zu erhöhen und thyssenkrupp Steel Europe entsprechend zu versorgen, entsteht in Duisburg jetzt eine Aufbereitungsanlage zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft. Auf Basis der neuen Anlage können bis zu 260.000 Tonnen C02-reduzierter „bluemint recycled“-Stahl produziert werden.
Am Recyclingstandort im Duisburger Binnenhafen erfolgte gestern der Spatenstich für den Bau einer Stahlschrott-Aufbereitungsanlage durch die TSR Recycling GmbH. Die Aufbereitungsanlage ist Teil des vom Land NRW mit 6,4 Mio. Euro geförderten REDERS-Projektes (Reduzierte C02-Emissionen durch Erhöhung der Recyclingquote bei der Stahlherstellung), welches durch den Aufbau eines Recyclingzentrums für Stahlschrotte einen weiteren Schritt zur Senkung der C02-Emissionen in der Stahlindustrie markiert. Projektpartner in dieser Offensive der Kreislaufwirtschaft zur Ressourcenschonung sind neben TSR und thyssenkrupp Steel die Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH sowie das VDEh Betriebsforschungsinstitut. Durch Einsatz innovativer Verfahren soll die Aufbereitungsanlage einen hochwertigen Recyclingrohstoff (TSR40) produzieren, der für den Einsatz in den Duisburger Hochöfen von thyssenkrupp Steel vorgesehen ist.
Spezielle Technik zur Aufbereitung von Stahlschrott
Der Einsatz von Stahlschrott in den Hochöfen von thyssenkrupp erfordert besondere Materialeigenschaften des Recyclingproduktes. Für eine automatische Beschickung des Hochofens ist ein hinsichtlich Größe und Kontur möglichst homogenes Material erforderlich, so dass Blockaden beim Materialtransport ausgeschlossen werden können. Darüber hinaus gibt es genaue Vorgaben in Bezug auf analytische Verunreinigungen, da sich unerwünschte Begleitelemente im späteren Stahlerzeugungsprozess nicht mehr abtrennen lassen. Beide Anforderungen werden in der neuen Aufbereitungsanlage durch eine spezielle Shredder- und Separationstechnik mit anschließender Online-Analytik und Dokumentationssoftware erfüllt. Bernd Fleschenberg, Geschäftsführer TSR: „Neben den positiven Effekten für Umwelt- und Ressourcenschutz stehen der Anlagenneubau und das neuartige Produkt auch stellvertretend für eine nachhaltige Rohstoffsicherung in Deutschland und Europa. Mit TSR40 können wir einen erheblichen Anteil des zukünftigen Rohstoffbedarfs der Industrie decken. Gerade in Zeiten unterbrochener Lieferketten ist unsere Anlage am Standort Duisburg damit ein Leuchtturmprojekt mit Modellcharakter für weitere Stoffströme.“