Trotz der gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen konnte thyssenkrupp im 2. Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2021/2022 an die gute Geschäftsentwicklung des 1. Quartals anknüpfen. So stiegen die Auftragseingänge der Unternehmensgruppe gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um über 50 Prozent auf insgesamt 13,6 Mrd. Euro. Wesentliche Treiber waren die für viele Materialien und Werkstoffe gestiegenen Marktpreise bei Materials Services und Steel Europe sowie ein Großauftrag im Marinebereich.
Auch der Umsatz verzeichnete ein Plus von 24 Prozent und stieg im 2. Quartal auf 10,6 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,6 Mrd. Euro). Das Bereinigte EBIT betrug 802 Millionen Euro und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert von 220 Millionen Euro und auch über dem Vorquartal (378 Millionen Euro).
Ursächlich für diesen Ergebnisanstieg waren insbesondere steigende Erlöse und Margenverbesserungen bei Materials Services und Steel Europe. Diese konnten die vor allem in den auto- und komponentenbezogenen Geschäften spürbaren Belastungen aus steigenden Vormaterial-, Logistik- und Energiekosten sowie der Verschärfung der Lieferkettenproblematik überkompensieren. Positive Effekte aus den Performance- und Effizienzmaßnahmen haben diese Entwicklung unterstützt.
Martina Merz, Vorstandsvorsitzende der thyssenkrupp AG, sagte entsprechend:
„Trotz erschwerter Bedingungen in unseren auto- und komponentenbezogenen Geschäften hatten wir ein gutes zweites Quartal. Wir haben Resilienz bewiesen und unser Ergebnis deutlich verbessert. Die erheblichen Marktpreissteigerungen bei Materials Services und Steel Europe tragen einen deutlichen Teil dazu bei. Aber auch die Steigerung unserer Performance und die Fokussierung unseres Portfolios zahlen sich aus – besonders in diesen volatilen Zeiten. Mit unserer dezentralen Aufstellung als Unternehmensgruppe sind wir in der Lage, schneller als in der Vergangenheit auf neue Herausforderungen zu reagieren.“
Konkrete Zahlen zu thyssenkrupp Steel Europe
Auch das Geschäft von Steel Europe wurde im 2. Quartal durch die Lieferengpässe und der damit verbundenen schwächeren Kundenabrufe insbesondere aus der Automobil- und Zuliefererindustrie beeinträchtigt. Sowohl der mengenmäßige Auftragseingang als auch der Versand lagen unter Vorjahr. Höhere Preise führten aber zu einem deutlichen Anstieg im Auftragseingang um 39 Prozent und im Umsatz um 52 Prozent auf jeweils 3,4 Mrd. Euro. Somit verbesserte sich das Bereinigte EBIT trotz stark ansteigender Rohstoff- und Energiekosten durch den merklichen Anstieg in den Durchschnittserlösen deutlich auf 479 Millionen Euro (Vorjahr: 47 Millionen Euro). Zu dieser Ergebnisverbesserung haben auch positive Effekte aus den fortschreitenden Restrukturierungen und den laufenden Performancemaßnahmen im Zuge der Umsetzung der „Stahlstrategie 20-30“ beigetragen.
Ausblick
Angesichts der guten Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr und den derzeit zugrundeliegenden Annahmen hat thyssenkrupp die Prognose für das laufende Geschäftsjahr sowohl mit Blick auf Umsatz als auch Ergebnis angehoben. Die im März ausgesetzte Prognose für den Free Cashflow vor M&A wurde wieder aufgenommen. Hier erwartet das Unternehmen aufgrund der gestiegenen Rohstoff- und Materialpreise sowie verzögerter Kundenabrufe einen negativen Wert im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.
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