Auf dem Weg zur Dekarbonisierung ist die Bilstein Group einen wichtigen Schritt vorangekommen. Einer Absichtserklärung zufolge wird das Unternehmen ab 2023 mit klimafreundlichem Stahl sowohl von thyssenkrupp Steel als auch thyssenkrupp Hohenlimburg beliefert. Konkret handelt es sich um Breit- und MIttelband der Marke „bluemint“.
Die von der Bilstein Group abgenommenen Mengen steigen schrittweise bis 2030 und sollen ab 2026 aus den Direktreduktionsanlagen von thyssenkrupp Steel in Duisburg stammen, die mit grünem Wasserstoff und regenerativem Strom betrieben werden. Mit dem Warmband unterschiedlicher Güten will Bilstein anspruchsvolle Kaltbandanwendungen für die Automobilbranche, die verarbeitende Industrie sowie für die Werkzeugindustrie herstellen. Die technischen Eigenschaften der CO2-reduzierten Produkte, so das Unternehmen, unterscheiden sich dabei nicht von denen konventioneller Stahlsorten.
Sowohl für Bilstein als auch thyssenkrupp sind die Vereinbarungen ein wichtiger Beitrag zur klimaschonenden Wertschöpfungskette. „Für alle Partner sind die Absichtserklärungen aufgrund der Höhe der vereinbarten Mengen ein großer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit“, betont Dr. Heike Denecke-Arnold, COO bei thyssenkrupp Steel Europe (und in diesem Jahr auch Vorsitzende der Konferenz „METEC & 6th ESTAD 2023″). Die Produktion und Nutzung von hochpräzisem Warmband mit reduzierter CO2-Intensität trage auf allen Seiten substanziell zu einer Senkung des Gesamtausstoßes bei.
Bei Bilstein bestehe aktuell weit mehr als 90 Prozent des CO2-Fußabdrucks des fertigen Kaltbands aus der Herstellung des Warmbands, erklärt Marc T. Oehler, CEO und Gesellschafter der Bilstein Group. Zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie sei der Bezug von CO2-reduziertem und perspektivisch CO-neutralem Vormaterial daher elementar. „Die Vereinbarungen mit thyssenkrupp sind für uns ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg, die CO2-Emissionen unserer Produkte so schnell wie möglich signifikant zu reduzieren und absehbar klimaneutral zu werden“, so Oehler. Bis 2035 will die Bilstein Group vollständig auf klimaschonend hergestellte Stahlgüten umstellen.