Mit dem Ziel der Standortkonzentration hat EMW Stahl Service den nördlichen Teil des ehemaligen Produktionsgeländes von EEW Berrohr in Siegen-Weidenau erworben. Die Immobilie umfasst rund 23.000 Quadratmeter Gewerbefläche, Produktionshallen und eine eigene Anbindung an den Schienenverkehr.
Auf dem ehemaligen Produktionsgelände entsteht ein Lager mit einer Kapazität von 100.000 Tonnen Stahlfeinblech mit Erweiterungsmöglichkeit. Die Werkshallen werden EMW zufolge mit moderner Technik ausgestattet, darunter neue Krananlagen für vier Umschlagbereiche, sowie ein durchdachtes Verlade- und Sicherheitskonzept. Insgesamt wurden Investitionen im zweistelligen Millionenbereich getätigt.
Durch stetiges Wachstum in den letzten Jahren hat EMW immer wieder neue Außenlager an diversen Standorten aufgebaut – eine logistische Herausforderung hinsichtlich Warenverfügbarkeit und -transport. Durch die Konzentration der zahlreichen bisher erforderlichen Außenlager auf diesen neuen zentralen Standort konnte deren Anzahl von dreizehn auf drei Lager reduziert werden. Die Standortkonzentration bringt viele Vorteile mit sich durch die starke Verlagerung des Warentransportes auf den klimafreundlicheren Schienenverkehr und führt zur Entlastung des Straßenfernverkehrs – ein deutliches Plus für die Region und die Umwelt.
„Die langjährige und gute Zusammenarbeit mit der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein und der Deutschen Bahn hat sich auch in diesem Projekt bewährt und führt zu einer deutlichen Verlagerung des Logistikaufwandes – weg von der Straße und hin zum umweltfreundlicheren Gleisverkehr. Damit haben wir unser Ziel der Standortkonzentration auf unserem Weg zu deutlich mehr Nachhaltigkeit erreicht“, sagt Michael Mockenhaupt, Vorsitzender der Geschäftsführung von EMW Stahl Service.
EMW: Wareneingang künftig mittels Schiene
Gut die Hälfte der bislang notwendigen LKW-Transporte entfallen, teilt EMW mit. Dank des umfangreichen Gleisanschlusses auf dem Gelände in Weidenau könne von dort die etwa 25 Kilometer entfernte Produktionsstätte am Hauptstandort Pfannenberg in Neunkirchen just-in-time per Güterzug beliefert werden. Angeliefert werden Coils, die zu Spaltbändern, Lochblechen und Ronden weiterverarbeitet werden. Zukünftig sollen mindestens zwei Drittel des Wareneingangs mittels Schiene erfolgen. Schon jetzt werden 300.000 Tonnen Stahl pro Jahr von der Straße auf die Schiene gebracht – zukünftig geplant sind 600.000 Tonnen. Eine beeindruckende Zahl, denn im Gegenzug werden 13.000 LKW-Fahrten eingespart. Durch die Optimierung der logistischen Prozesse wird so auch die gesamte Region deutlich vom Schwerlastverkehr entlastet.
Sowohl die DB Cargo AG als auch die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein haben ein produktionelles Konzept für die Eingangs- und Ausgangsverkehre für den Standort Weidenau erarbeitet. Eingehende Waggons werden am gleichen Tag ent- und wieder beladen. Die Zustellung am Produktionsstandort in Neunkirchen/Pfannenberg erfolgt noch am selben Tag. „In den letzten zwei Jahrzehnten konnten wir das schienenseitige Transportaufkommen über unsere Eisenbahninfrastruktur der Freien Grunder Eisenbahn zum Pfannenberg verzehnfachen. Es freut uns außerordentlich, nun gemeinsam das nächste Kapitel der Zusammenarbeit aufzuschlagen und die EMW auch mit einem Gleisanschluss an der Kleinbahn Weidenau-Deuz begrüßen zu dürfen“, so Christian Betchen, Geschäftsführer von der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein.